Europäer kaufen mehr Elektroautos

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Knapp jedes hundertste neu zugelassene Fahrzeug war im ersten Quartal ein Elektroauto.

Elektroautos erfreuen sich in der Europäischen Union wachsender Beliebtheit. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 35.730 Neuzulassungen registriert. Das waren um rund 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der europäische Branchenverband Acea am Freitag mitteilte.

Am meisten Elektrofahrzeuge kamen im ersten Quartal in Großbritannien neu auf die Straße. Der Zuwachs lag bei 23 Prozent. In Österreich haben sich die Neuzulassungen von Elektroautos mit 97,8 Prozent gegenüber 2015 nahezu verdoppelt.

Hoher Zuwachs bei Hybridfahrzeugen

Trotz des Zuwachses von rund 27 Prozent bleibt der Anteil der Elektroautos am Pkw-Markt insgesamt noch sehr niedrig. Alles in allem wurden in der EU im ersten Quartal nämlich 3,8 Millionen Neuzulassungen registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprach dies einem Plus von 8,2 Prozent.

Noch höhere Zuwachsraten als die reinen Elektroautos hatten zuletzt Hybridfahrzeuge, die den Stromantrieb mit einem Verbrennungsmotor kombinieren. Die Zahl der Zulassungen stieg im ersten Quartal um rund 30 Prozent auf 69.530.

Marktforscher: Kaufprämie verfehlt ihr Ziel

In Deutschland beschloss die Bundesregierung mit einer Kaufprämie für Elektroautos den Anreiz für potentielle Käufer zu erhöhen. Diese Prämie droht einer Studie zufolge zu verpuffen. Jeder siebente Verbraucher in Deutschland spiele zwar mit dem Gedanken, sich einen batteriebetriebenen Wagen zuzulegen. Für mehr als die Hälfte der Interessenten sind Kaufprämien und steuerliche Vergünstigungen jedoch kein Grund für die Wahl eines Elektroautos.

Zwei Drittel der Befragten empfinden demnach die hohen Anschaffungskosten von Elektroautos als wesentliche Hürde. Daran ändere eine Kaufprämie wenig. Denn gegen eine höhere Akzeptanz von Elektroautos sprächen die geringe Reichweite und lange Batterieladezeiten. Eine wichtige Rolle bei der Anschaffung spiele die Infrastruktur, wenn es um die Wahl des Antriebs gehe. Rund die Hälfte der Verbraucher sei der Auffassung, dass das Netz an Ladestationen noch unzureichend sei. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Befragung Anfang April.

Die deutsche Regierung und Autoindustrie wollen die Deutschen mit einer Prämie von 4.000 Euro zum Kauf von Elektro-Fahrzeugen bewegen. Darauf hatten sich beide Seiten in einem Spitzengespräch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel vor wenigen Tagen verständigt. Gelten soll der Kaufanreiz ab Mai. Damit sollen die vergleichsweise teuren Elektro-Autos billiger und attraktiver werden. Ob das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 damit erreicht werden kann, wird allerdings bezweifelt.

(APA/dpa)

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