Australien verbietet Verkauf von Groß-Ranch an Chinesen

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Das geplante Geschäft über eine Farm größer als die Fläche Österreichs stehe "in Konflikt mit nationalen Interessen", sagte der Finanzminister.

Der Verkauf von Australiens größter Privat-Ranch an ein Konsortium unter chinesischer Führung ist geplatzt. Die chinesische Dakang Australia Holding habe ihr Gebot zurückgezogen, gab der Chef der Farm S. Kidman and Co, Greg Campbell, am Dienstag bekannt. Grund war demnach das vorläufige Verbot des Verkaufs durch die australische Regierung.

Finanzminister Scott Morrison hatte am Freitag erklärt, das geplante Geschäft stehe "in Konflikt mit nationalen Interessen". Er setzte dem Käuferkonsortium eine Frist bis Dienstag für eine Reaktion. Diese Zeit sei so kurz bemessen gewesen, dass ein Zurückziehen des Gebots die einzige Möglichkeit gewesen sei, erklärte Kidman-Chef Campbell.

Farmfläche größer als Österreich

Zu dem Konsortium, das die Mega-Farm kaufen will, gehört neben Dakang das in Australien an der Börse gelisteten Unternehmen Australian Rural Capital (ARC). Gemeinsam boten sie für die Kidman-Farm mehr als 370 Mio. australische Dollar (246 Mio. Euro). Dakang wollte 80 Prozent der Anteile übernehmen und ARC den Rest.

Die 1899 vom "Rinderbaron" Sidney Kidman gegründete Farm ist insgesamt gut 100.000 Quadratkilometer groß - sie erstreckt sich damit auf 1,3 Prozent der Gesamtfläche Australiens und nimmt 2,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ein. Hier leben rund 185.000 Rinder. Die Farm ist derzeit zu 34 Prozent in ausländischem Besitz.

Farm-Chef Campbell erklärte, im Verkaufsprozess, der vor rund einem Jahr gestartet wurde, seien mehr als 130 potenzielle australische Käufer angefragt worden. Keiner von ihnen habe aber ein Gebot abgegeben. Australische Interessenten seien weiterhin willkommen, aber auch Käufer "aus aller Welt, etwa aus den USA, Chile und Neuseeland", erklärte Campbell.

(APA/AFP)

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