Ölpreisverfall drückt Geschäft der Konzerne

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Während die europäischen Unternehmen Gewinneinbußen hinnehmen mussten, sind US-Unternehmen deutlich profitabler.

Wien. Der Preisverfall bei Öl und Rohstoffen hat die Bilanz manch eines Großkonzerns im Vorjahr kräftig zerzaust. Die 300 größten Unternehmen in Europa und in den USA verdienten weniger – wobei allerdings die Amerikaner besser abgeschnitten haben und auch deutlich profitabler sind als ihre Konkurrenten diesseits des Atlantiks. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Wirtschaftsprüfers und Beraters EY, für die Bilanzzahlen herangezogen worden sind.

Während die europäischen Unternehmen Gewinneinbußen von 14 Prozent hinnehmen mussten, haben die US-Konzerne nur um drei Prozent weniger verdient. Was die Profitabilität betrifft, sprechen die Zahlen ebenfalls für sich: der Umsatz der europäischen Topkonzerne lag bei sieben Billionen Euro mit einem operativen Gewinn von 536 Mrd. Euro. Die US-Konzerne setzten indes umgerechnet 8,7 Billionen Mrd. Euro um – bei einer Billion Euro Gewinn.

Die schwachen Margen seien auch auf strukturelle Probleme zurückzuführen, heißt es in der Studie. „Es gibt nach wie vor in Europa ein massives Übergewicht der sogenannten Old Economy“, meint Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich.

Profitieren konnten die Europäer im Vorjahr hingegen vom schwachen Euro, der vor allem stark exportorientierten Unternehmen Vorteile brachte. Das dürfte heuer anders werden: „In diesem Jahr fällt der schwache Euro als Umsatzturbo aus. Dazu kommen die schwächelnde Weltkonjunktur und steigende politische Risken“, gibt Schwartz einen pessimistischen Ausblick.

OMV, Voest, Andritz

Unter den 300 umsatzstärksten Unternehmen Europas finden sich mit der OMV, der Voestalpine und Andritz auch drei Vertreter aus Österreich. Während der Öl- und Gaskonzern OMV (Platz 83) und der Stahlverarbeiter Voest (169) im Vergleich zu 2014 Plätze einbüßten, machte der Maschinenbauer Andritz drei Plätze gut und landete auf Rang 270. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.05.2016)

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