Börse: Minus bei Anleihen

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Die Nachfrage nach deutschen Rentenpapieren ist stark.

Berlin. Die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen in den USA beflügelt die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen. Während der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future am Montag auf bis zu 165,17 Punkte und damit in die Nähe eines Rekords stieg, fiel die sogenannte Umlaufrendite der Bundesanleihen erstmals in den negativen Bereich. In die Berechnung der Umlaufrendite fließen laut Angaben der Bundesbank nur Anleihen mit einer Laufzeit von über vier Jahren ein.

Nach Angaben der Notenbank rutschte die Umlaufrendite von plus 0,01 Prozent am Freitag auf minus 0,02 Prozent am Montag. Damit ist die Durchschnittsrendite von Bundesanleihen mit einer Laufzeit von drei bis 30 Jahren zum ersten Mal negativ. Am deutschen Rentenmarkt setzt sich eine Entwicklung fort, die die Renditen bereits seit Monaten immer stärker in den Keller drückt. Vor allem die Niedrigzinspolitik der Notenbanken sorgt bei Staatsanleihen mit guter Bonität für immer niedrigere Renditen. Mittlerweile werden alle deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von bis zu neun Jahren im negativen Bereich gehandelt. Nur bei Papieren mit Laufzeiten von zehn bis 30 Jahren liegen die Zinssätze im positiven Bereich – wenn auch unter der Marke von einem Prozent. In Großbritannien sanken am Montag die Renditen für zehnjährige Anleihen mit 1,262 Prozent auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2016)

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