Bei Air France könnte am Samstag jeder dritte Flug ausfallen

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FRANCE-LABOUR-PROTEST-TRANSPORT-STRIKE-TURKEY-KURDS-UNREST-DEMOAPA/AFP/BORIS HORVAT
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Die Airline rechnet mit zahlreichen Ausfällen wegen des Pilotenstreiks. Die
Piloten wehren sich gegen Sparmaßnahmen.

Nach dem Scheitern von Verhandlungen mit Pilotengewerkschaften steht die französische Fluggesellschaft Air France vor einem Streik zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft. Das Unternehmen erwartet, dass an diesem Samstag 20 bis 30 Prozent ihrer Flüge ausfallen. Die Gewerkschaften hätten einen in der Nacht vorgelegten Vorschlag des Managements abgelehnt, sagte Air-France-Chef Frederic Gagey am Donnerstag in Paris. "Wir werden alles tun, um die Auswirkungen dieses Streiks für unsere Kunden zu begrenzen."

Die Piloten wehren sich gegen Sparmaßnahmen, der Konflikt schwelt schon länger. Die Gewerkschaften hatten vergangene Woche Pilotenstreiks vom 11. bis 14. Juni angekündigt, falls das Management nicht einlenkt. EM-Gastgeber Frankreich war in den vergangenen Wochen bereits von Streiks unter anderem bei der Bahn und andauernden Protesten gegen die Arbeitsmarktreform der Regierung betroffen.

Keine Müllabfuhr

So sorgte am Donnerstag der Streik am neunten Tag in Folge für Behinderungen im Schienenverkehr. Zwar rollten vier von fünf TGV-Schnellzügen, bei den Pariser Vorstadtzügen und bei Intercity-Zügen fiel aber jede zweite Verbindung aus. Für das EM-Auftaktspiel Frankreich gegen Rumänien im Stade de France in der Pariser Vorstadt Saint-Denis rief die SNCF Fans deswegen auf, "so früh wie möglich" zum Stadion zu kommen.

Streiks bei der Müllabfuhr sorgen inzwischen für überquellende Mülleimer in Teilen von Paris und Marseille. Mitarbeiter der Stadtreinigung blockieren eine Reihe von Mülltrennungs- und Verbrennungsanlagen und Depots von Mülllastern. In der größten Abfallverbrennungsanlage im Großraum Paris stimmten die Mitarbeiter nach Angaben der Gewerkschaft CGT für eine Fortsetzung des Streiks bis kommenden Dienstag.

Aus Protest gegen Hollandes Arbeitsmarktreform, mit der er Unternehmen im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit mehr Flexibilität einräumen will, gab es am Donnerstag landesweit erneut eine Reihe von Demonstrationen. Gewerkschaftsaktivisten blockierten zudem Straßen, Bahngleise und die Zufahrten zum Pariser Großmarkt Rungis. In mehreren Atomkraftwerken streikten Arbeiter, eine Drosselung der Stromproduktion hatte nach Angaben des Netzbetreibers RTE aber keine Auswirkungen auf die Versorgungslage.

(APA/dpa/AFP)

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