Rom privatisiert weiter

Schuldenabbau. Verkauf der Luftfahrtbehörde soll rund 800 Mio. Euro bringen.

Rom. Im Kampf gegen die ausufernde Verschuldung startet die italienische Regierung eine weitere große Privatisierung. Im Juli will das Kabinett die zivile Luftfahrtbehörde ENAV an die Börse bringen. Ein 49-prozentiger Anteil soll an die Börse gehen, berichtete ENAV-Chefin Roberta Neri vor dem italienischen Parlament. Der Börsengang werde aber erst nach dem Referendum in Großbritannien erfolgen, sollten es die Marktbedingungen erlauben, erklärte Neri.

Der Staat erwartet von der ENAV-Teilprivatisierung einen Erlös von bis zu 800 Mio. Euro. Mitarbeitern soll ein Anteil vorbehalten werden. Die komplett zum Wirtschaftsministerium gehörende ENAV hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 66,1 Mio. Euro erwirtschaftet. Das waren 65 Prozent mehr als 2014. Der Umsatz erhöhte sich um 1,7 Prozent auf 850 Mio. Euro.

Mit der Privatisierung will die Regierung in Rom die Verschuldung, die bei rund 130 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) liegt, hinunterdrücken. Im vorigen Jahr hatte die Regierung von Premier Matteo Renzi die italienische Post teilprivatisiert und an die Börse gebracht.

Im kommenden Jahr sollen auch die Staatsbahnen (FS) teilprivatisiert werden. Zudem will die Regierung den Verkauf staatlichen Immobilienvermögens beschleunigen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2016)

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