Russischer "Superjet" bleibt noch länger am Boden

Suchoi Superjet-100
Suchoi Superjet-100(c) AP (Ruslan Krivobok)
  • Drucken

Die Auslieferung des neuen russischen Passagierflugzeugs Superjet 100 verzögert sich bis 2010. Der russische Ministerpräsident Putin wirft der staatlichen Holding UAC mangelnde Effizienz vor.

Er soll der Stolz der russischen Flugzeugindustrie sein. Der Suchoi Superjet 100. Doch nun hebt er nicht ab, zumindest vorerst. Die Auslieferung des neuen russischen Passagierflugzeugs wird sich nach Angaben des Herstellers Suchoi bis 2010 verzögern. Das sagte der Chef der staatlichen Flugzeugbauholding UAC, Alexej Fjodorow, am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Ursprünglich sollten Ende dieses Jahres die ersten Maschinen ausgeliefert werden.

Probleme mit Ausrüstung des Flugzeugs

Grund für die Verzögerung seien Probleme mit der Ausrüstung des für 75 bis 95 Plätze entworfenen Flugzeuges, sagte Fjodorow während der russischen Luft- und Raumfahrtmesse MAKS bei Moskau. Bisher gebe es Bestellungen unter anderem von der staatlichen russischen Gesellschaft Aeroflot.

An der Entwicklung des Mittelstreckenflugzeugs waren auch Firmen aus Italien und Frankreich beteiligt. Die wegen mit ihren Kampfjets international erfolgreiche Firma Suchoi hatte eigens eine Zivilsparte für die Produktion des Jets gegründet.

Putin kritisiert staatliche Holding UAC

Suchoi gehört zur staatlichen Holding UAC, mit der Russland auf dem internationalen Markt wieder konkurrenzfähig werden will. Künftig sollen jährlich bis zu 70 Maschinen des Typs Superjet 100 in der Stadt Komsomolsk am Amur, rund 7000 Kilometer östlich von Moskau, produziert werden.

Der russische Regierungschef Wladimir Putin warf der Holding mangelnde Effizienz vor. "Wir wollen in den Flugzeugbau investieren, brauchen aber reale Leistungen", sagte Putin am Dienstag bei einem Besuch der Messe auf dem Flugfeld Schukowski. Der Staat wolle "nicht endlos" die Verluste von Unternehmen decken und Fehler ihrer Manager korrigieren. Der Ex-Kremlchef kritisierte besonders, dass UAC "direkte Verluste statt Gewinne" einfahre und hochdefizitär sei.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.