Pfund nach kurzer Erholungsphase wieder auf Talfahrt

Bloomberg
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Nach dem EU-Referendum befindet sich die britische Währung auf einem 31-Jahre-Tief. Auch die 10-Jahresrenditen in Großbritannien sind auf einem historischen Tiefstwert.

Der Brexit-Schock hat den Devisenmarkt weiter fest im Griff. Das britische Pfund geriet Montagfrüh im asiatischen Handel erneut unter Druck. Ein Pfund kostete rund 1,34 Dollar und damit kaum mehr als Freitagfrüh, als die britische Währung wegen des für die Finanzmärkte überraschenden Brexit-Votums in wenigen Stunden von 1,50 Dollar auf das 31-Jahres-Tief von 1,3329 Dollar gefallen war. Von diesen massiven Verlusten konnte sich das Pfund am Freitag im Handelsverlauf erholen und ging dann mit Notierungen von knapp 1,37 Dollar ins Wochenende.

Die 10-Jahresrenditen in Großbritannien sind am Montag im Sekundärmarkthandel mit 0,982 Prozent auf einen historischen Tiefstwert gesunken. So niedrig waren die Renditen für die Refinanzierung der Insel noch nie. Sie liegen damit erstmals unter die 1-Prozent-Grenze. Kurz nach dem Referendum waren vergangenen Freitag die Werte für London von 1,073 auf 1,35 Prozent hochgeschnellt. Mit Kursbeginn Montag Vormittag ging es aber wieder nach unten.

Auch Euro unter Druck

Auch der Euro ist an den Finanzmärkten weiter unter Druck. Montagfrüh kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1030 US-Dollar und damit mehr als einen halben Cent weniger als am späten Freitagabend.

Wie bereits am Freitag stand auch am Montag der US-Dollar hoch in der Gunst der Anleger. Von den weltweit bedeutendsten Währungen konnte nur der japanische Yen zur Weltreservewährung Dollar zulegen. Ausschlaggebend dafür ist der Status des Yen als sicherer Anlagehafen, der in Zeiten mit höher Ungewissheit angelaufen wird.

Weiter unter Druck standen am Montag auch zahlreiche Währungen von Schwellenländern, insbesondere aus Osteuropa. Das hat damit zu tun, dass viele Anleger in unwägbaren Zeiten Kapital aus aufstrebenden Ländern abziehen und es in Währungsräume transferieren, die sie als sicherer ansehen. Hierzu zählen in erster Linie die USA und Japan.

(APA/DPA)

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