Pfund-Abwertung macht Urlaub für Briten in Österreich teurer

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THEMENBILD BREXIT: BRITISCHER SUPERMARKTAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Touristiker hoffen, etwaige Rückgänge bei den Nächtigungszahlen zu kompensieren. Die Briten haben die viertmeisten Nächtigungen in Österreich.

Das Votum der Briten für den Austritt aus der EU (Brexit) bekommt voraussichtlich auch die heimische Tourismusbranche zu spüren, erwartet die Wirtschaftskammer Österreich. Denn die massive Abwertung der Landeswährung Pfund gegenüber dem Euro macht den Urlaub in der Alpenrepublik für Urlauber aus dem Vereinigten Königreich empfindlich teurer. Etwaige Rückgänge könnten aber kompensiert werden.

Diese Entwicklung sei in der heutigen Zeit natürlich ein Wermutstropfen", teilte die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Petra Nocker-Schwarzenbacher, am Montag mit. Der heimische Tourismus sei aber toll aufgestellt. "Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir etwaige Rückgänge mehr als kompensieren können", erwartet die Branchensprecherin, die selbst ein Hotel in Salzburg führt.

2,6 Prozent aus Vereinigtem Königreich

Die aktuell große Unsicherheit der Briten hinsichtlich der Konsequenzen des EU-Referendums spiegle sich an den Finanzmärkten und im Wechselkursverhältnis Pfund/Euro wider, "was für den Tourismus aus dem Vereinigten Königreich nach Österreich sicher nicht von Vorteil ist". Umgekehrt wurde für die Österreicher Urlaub in Großbritannien entsprechend günstiger.

2015 machten mehr als 875.664 Briten in Österreich Urlaub - 62,5 Prozent kamen im Winter, 37,5 Prozent im Sommer. Mit insgesamt 3,6 Millionen Nächtigungen lagen sie an vierter Stelle unter den ausländischen Gästen.  Insgesamt verbuchten die heimischen Beherbergungsbetriebe im abgelaufenen Jahr 135,2 Millionen Nächtigungen. Davon kamen 2,6 Prozent von Touristen aus dem Vereinigten Königreich. An der Gesamtzahl der Urlauber in Österreich (Gästezahl) stellten die Briten 2,2 Prozent.

(APA)

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