Deutschland verdient beim Schuldenmachen. Die Käufer zahlen für Schatzanweisungen eine Art Gebühr an den deutschen Staat. Die Rendite liegt bei minus 0,6107 Prozent.
Der deutsche Staat verdient nach der Brexit-Entscheidung so viel Geld beim Schuldenmachen wie noch nie. Die Versteigerung neuer Schatzanweisungen mit zwölfmonatiger Laufzeit spülte am Montag 1,125 MilliardenEuro in die Kassa.
Die Investoren begnügten sich mit einer rekordniedrigen Rendite von minus 0,6107 Prozent, teilte die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur des Bundes mit. Statt Geld für ihre Leihgabe zu bekommen, zahlen sie also noch eine Art Gebühr an den Staat, um an die Papiere zu gelangen. Trotzdem überstieg die Nachfrage das Angebot um das 1,7-Fache. Das bisherige Rekordtief für diese sogenannten Bubills lag bei minus 0,5427 Prozent und wurde am 23. Mai erreicht.
Anleger suchen angesichts der zunehmenden Verunsicherung nach dem Brexit-Votum der Briten händeringend nach sicheren Anlagen, wozu Bundeswertpapiere gehören. Sie sind deshalb bereit, auf Rendite zu verzichten - zumal sie Strafgebühren bezahlen müssen, wenn sie ihr Geld bei der Europäischen Zentralbank parken.
(APA/sda/Reuters)