IWF sieht in Deutscher Bank Risiko

The headquarters of Germany's Deutsche Bank are photographed early evening in Frankfurt
The headquarters of Germany's Deutsche Bank are photographed early evening in FrankfurtREUTERS
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Der IWF glaubt, dass ein Crash der Deutschen Bank schlimmste Folgen hätte.

Wien. Die Deutsche Bank ist höchst gefährlich für den Finanzsektor, zu diesem Ergebnis kommt der Internationale Währungsfonds und formuliert das so: „Unter den global tätigen Banken mit systemischer Bedeutung scheint die Deutsche Bank der wichtigste Nettolieferant von Systemrisken zu sein.“ Die zahlreichen Verflechtungen mit anderen Unternehmen sind für die IWF-Experten nur ein Grund dafür, der Deutschen Bank ein besonderes Gefahrenpotenzial zuzusprechen. Und zwar ein noch höheres, als es die britische HSBC und die schweizerische Credit Suisse in sich bergen, die der IWF auf die Plätze zwei und drei hinter dem größten deutschen Kreditinstitut gereiht hat. Im Fall einer Finanzkrise gehe von der Deutschen Bank das höchste Übertragungsrisiko aus. Der IWF untersuchte unter anderem, wie sehr Probleme bei der Kreditvergabe oder Refinanzierung einer Bank ähnliche Schwierigkeiten bei anderen Finanzinstituten bewirken könnten.Das sogenannte Übertragungsrisiko wird bei der Deutschen Bank besonders hoch eingeschätzt, weil sie im Derivatgeschäft sehr engagiert ist.

Auch beim Stresstest negativ

Negativ waren auch die Noten, die Deutschland größtes Bankhaus in den vergangenen Tagen von der US-Notenbank Fed erhalten hat. Schon zum zweiten Mal in Folge fiel die Niederlassung der Bank durch. Die Fed kontrollierte bei ihrer Überprüfung, ob die systemrelevanten Banken über genügend Kapital verfügen, um eine schwere Wirtschaftskrise zu überleben.

Die Aufsichtsbehörde bemängelte vor allem das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem bei der US-Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Eine ziemliche Blamage, denn von 33 geprüften Banken bestanden nur zwei Banken den Stresstest nicht: die Deutsche Bank und die spanische Banco Santander. Für das deutsche Bankhaus hat das zur Folgen, dass ihre US-Tochter nun keine Gewinne an die Mutter in Frankfurt abführen darf. Bitter für die Deutsche Bank ist auch, dass nicht nur der US-Investor George Soros, sondern auch große chinesische Investoren auf einen Verfall des Aktienkurses der Bank setzen. Diese wollte sich freilich dazu nicht äußern.(red)

(Print-Ausgabe, 02.07.2016)

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