Casinos Austria legt Sportwettenportal auf Eis

Gluecksspiel
GluecksspielDie Presse/Clemens Fabry
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Die Rechtsverhältnisse in Deutschland sind nicht geklärt.

Bonn/Wien. Vor etwas mehr als einem Jahr ist die Casinos Austria über ihre Tochter Sportwetten GmbH (Tipp3) in den mit 4,5 Mrd. Euro äußerst lukrativen deutschen Sportwettenmarkt eingestiegen. Partner ist die Deutsche Telekom. Just mitten in der für Wettanbieter wichtigen Fußballeuropameisterschaft wurde das Sportwettenportal Tipp3.de eingestellt. Genauer gesagt auf Eis gelegt, wie Casinos-Sprecher Martin Himmelbauer der „Presse“ erklärt.

Grund sind die unsicheren Rechtsverhältnisse. Deutschland, wo Sportwetten im Gegensatz zu Österreich als Glücksspiel gelten, hat vor zwei Jahren begonnen, den Markt zu öffnen. 2014 wurden zwar 20 Lizenzen vergeben, aufgrund von Klagen liegt das Vergabeverfahren jedoch bis heute auf Eis. Tipp3 startete dennoch: Mit der österreichischen Lizenz, die an die Casinos-Tochter Lotterien gekoppelt ist. Was übrigens beim Mitbewerb für böses Blut sorgte: Denn die Casinos pochte auf die Dienstleistungs- und Erwerbsfreiheit in der EU – das Argument, das sie in diversen Rechtsstreitigkeiten mit Mitbewerbern, vor allem im Onlinebereich, nicht gelten lassen will. Gestritten wird dabei nicht um die – freien – Sportwetten, sondern um Kombiangebote, also Sportwetten mit klassischen Glücksspielen. Und die seien, so die Casinos, konzessionspflichtig.

„Wir haben kein Geld verloren, und wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, können wir sofort starten“, sagt Himmelbauer. Kunden können sich Guthaben auszahlen lassen. (APA/eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2016)

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