Bankenprobleme: Italien und EZB beruhigen

Padoan listens to a reporter's question during a news conference in Rome
Padoan listens to a reporter's question during a news conference in RomeREUTERS
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Der Brexit sei für den Zustand der italienischen Banken verantwortlich, so Italiens Finanzminister.

Berlin/Rom/Mailand/Frankfurt. Die aktuellen Turbulenzen rund um italienische Banken sind laut Italiens Finanzminister, Pier Carlo Padoan, nicht hausgemacht, sondern vor allem Folge des Brexit-Votums. „Der Auslöser der Krise der vergangenen Wochen liegt doch nicht in Italien, sondern ist das Ergebnis des britischen Referendums“, sagte Padoan der „Bild“. Es habe eine Welle der Unsicherheit gegeben, was gravierende Auswirkungen auf die Finanzmärkte habe.

Die Aktien italienischer Institute waren nach der Abstimmung in Großbritannien massiv unter Druck geraten. Damit rückte das Problem der faulen Kredite in den Bilanzen vieler Banken des Landes wieder stark in den Fokus. Als Folge der jahrelangen Wirtschaftsflaute im Land haben Italiens Geldhäuser einen Berg notleidender Kredite aufgetürmt, was die ohnehin schon schwache Profitabilität der Institute belastet. Schätzungen zufolge sitzen italienische Banken auf Problemdarlehen im Volumen von 360 Mrd. Euro. Der Bankensektor des Landes hat 2014 beim großen EZB-Stresstest am schlechtesten abgeschnitten.

Die Schwierigkeiten italienischer Geldhäuser mit faulen Krediten sind nach Einschätzung der EZB-Bankenaufsicht aber lösbar. Es gebe kein spezifisches oder landesweites Problem mit Italien, betroffen seien einige Institute, sagte EZB-Bankenwächter Ignazio Angeloni der italienischen Zeitung „Il Sole 24 Ore“, das die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag auf der Internetseite der Aufsicht veröffentlichte. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2016)

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