Beschleunigter Stellenabbau bei deutschen Banken

(c) AFP (DANIEL ROLAND)
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In Deutschland gibt es seit der Finanzkrise 2007 um acht Prozent weniger Jobs.

Frankfurt. Deutsche Banken haben im Vorjahr so viele Arbeitsplätze abgebaut wie seit 2004 nicht. Ende 2015 arbeiteten in der Branche noch 627.150 Menschen, zwei Prozent weniger als 2016, so der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) am Dienstag.

Die Arbeitsplatzverluste in der von Filialabbau und schrumpfenden Einnahmen geprägten Branche haben sich damit beschleunigt: Im Schnitt bauten die Banken seit 2000 im Jahr 1,3 Prozent der Stellen ab. Den größten Stellenabbau erlebten 2015 die Sparkassen, die ihre Belegschaft um 2,7 Prozent kürzten, mit 233.700 Mitarbeitern aber der größte Arbeitgeber der Branche bleiben.

Volks- und Raiffeisenbanken beschäftigten mit 161.800 Ende 2015 um zwei Prozent weniger Mitarbeiter als ein Jahr zuvor. Der Abbau bei den privaten Banken und Bausparkassen fiel mit 1,1 Prozent glimpflich aus. Allerdings haben sie seit der Finanzkrise 2007 zwölf Prozent der Stellen gestrichen, bei den Sparkassen (acht Prozent) und den Genossenschaftsbanken (drei Prozent) waren es deutlich weniger. Insgesamt beschäftigt die Branche um acht Prozent weniger Menschen als 2007.

Tendenz wird anhalten

Und der Abbau dürfte auch 2016 weitergehen. Die Deutsche Bank will im Zuge der Ausdünnung des Filialnetzes allein im Inland mehr als 3000 Stellen streichen. Und bei der Commerzbank wird im Zuge der neuen Strategie, die im Herbst publik werden dürfte, ein weiterer Stellenabbau erwartet. Die Schließung vieler Filialen wirkt sich laut AGV Banken auch auf die Lehrstellen im Bankgewerbe aus. Die Ausbildungsquote – die Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Stammbelegschaft – sank 2015 auf 5,0 (2014: 5,5) Prozent. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2016)

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