Pannenserie frisst Sondergewinne von Airbus auf

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BRITAIN-AVIATION-SHOW-AEROSPACE-MANUFACTURING(c) APA/AFP/ADRIAN DENNIS (ADRIAN DENNIS)
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Probleme mit dem A400M und dem A350 belasten die Unternehmensgewinne. Dennoch bekräftigte Firmenchef Enders die Jahresprognose.

Der Flugzeugbauer Airbus muss für die Pannenserie des Militärfrachters A400M sowie neue Verzögerungen beim Langstreckenjet A350 muss fast 1,4 Milliarden Euro zur Seite legen. So muss Airbus den Großteil seiner Erlöse aus Anteilsverkäufen für milliardenschwere Sonderlasten in zwei Großfliegerprogrammen ausgeben. Gut zwei Milliarden Euro hatte die Trennung von den Anteilen am französischen Dassault-Konzern und die Gründung der Raketen-Gemeinschaftsfirma Airbus Safran Launchers in die Kassen gespült. Der Quartalsgewinn von Airbus hatte sich auf 1,36 Milliarden Euro annähernd verdoppelt.

Der Umsatz des Konzerns hingegen stagnierte in etwa bei 16,6 Milliarden Euro, die Zahl der ausgelieferten Flieger schrumpfte leicht auf 298. An seiner Jahresprognose hielt Firmenchef Tom Enders fest. Vor Sondereffekten würden die Ergebnisse seines Hauses auf Vorjahresniveau bleiben. "Trotz der anstehenden Herausforderungen werden wir weiterhin alles tun, um die Wachstumsgeschichte des Unternehmens mit Blick auf Gewinn und Liquidität fortzuschreiben", erklärte er. Rund 650 Flugzeuge will Enders im laufenden Jahr zu den Kunden starten lassen.

Probleme noch nicht ausgestanden

Der Boeing-Rivale erwartet, dass er in der zweiten Jahreshälfte mehr Passagierflieger ausliefert als in der ersten. Im zweiten Quartal schrumpfte der Gewinn des Segments um ein Zehntel, während der Umsatz in etwa unverändert blieb. Enders erklärte die Entwicklung mit der Umstellung der Produktion der Mittelstreckenflieger A320 und A330 auf neuere Versionen.

Die Entwicklung und der Bau des von den europäischen Armee lange ersehnten A400M ist für Airbus seit längerem mit Schwierigkeiten verbunden. Bereits fünf Milliarden Euro musste das Unternehmen wegen Lieferverzögerungen und technischer Patzer in den Wind schreiben. Die jüngsten Probleme mit Triebwerksgetrieben könnten für neuen Ärger sorgen. Bisher sei die Kundschaft nicht abgesprungen, sagte Enders. Er sei zuversichtlich, dass die Gespräche über einen neuen Lieferzeitplan zu einer "vernünftigen" Einigung mit den Abnehmern führen würden.

Boeing mit Quartalsverlust

Konkurrent Boeing hat im Frühjahr erstmals seit fast sieben Jahren wieder rote Zahlen geschrieben. Sonderlasten im Zusammenhang mit Flugzeugen vom Typ 787, 747 und KC-46 bremsten den US-Konzern aus. Der Nettoverlust summierte sich im zweiten Quartal auf 234 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 1,11 Mrd. Dollar zu Buche.

Der Umsatz kletterte indes um ein Prozent auf 24,8 Mrd. Dollar. Ein neuer Großauftrag für Boeing kam am Mittwoch von Malaysia Airlines. Diese bestellte 25 Jets fix und sicherte sich für weitere 25 Maschinen eine Kaufoption. Die Auslieferung der Flieger vom Typ 737 Max ist ab 2019 geplant. Nach Listenpreisen sind sie 5,5 Mrd. Dollar wert, üblicherweise gibt es aber bei solch großen Bestellungen Rabatte.

(APA/Reuters)

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