Apple überrascht positiv

Apple verkauft weniger iPhones, das Servicegeschäft legte aber zu.
Apple verkauft weniger iPhones, das Servicegeschäft legte aber zu.(c) REUTERS (THOMAS PETER)
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Umsatz und Gewinn des iPhone-Herstellers gingen zurück, doch der Markt hatte viel Schlimmeres erwartet: Die Aktie legt zu.

Cupertino. Schlechtere iPhone-Verkäufe haben Apple im vergangenen Quartal einen Geschäftsrückgang beschert. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 42,36 Mrd. Dollar (38,6 Mrd. Euro). Der Gewinn schrumpfte um 27 Prozent auf knapp 7,8 Mrd. Dollar. Es war der zweite Rückgang für den erfolgsverwöhnten Apple-Konzern in Folge, die Zahlen waren aber besser als erwartet: Die Aktie lag am Mittwoch vorbörslich stark im Plus. Auch Firmenchef Tim Cook sagte, die Nachfrage der Verbraucher sei stärker ausgefallen, als Apple selbst erwartet habe.

Der iPhone-Absatz ging um 15 Prozent auf 40,4 Millionen Geräte zurück. Unter anderem mit dem günstigeren iPhone SE im Angebot fiel der Umsatz sogar um 23 Prozent auf gut 24 Mrd. Dollar. Damit sank auch der Anteil der iPhone-Umsätze am gesamten Geschäft von zwei Dritteln auf 56 Prozent. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhone fiel um 60 Dollar auf 595 Dollar. Finanzchef Luca Maestri erklärte das vor allem mit Einmaleffekten, rund ein Drittel des Rückgangs gehe auf ungünstige Wechselkurse zurück. Im laufenden Quartal werde der Durchschnittspreis wieder hochgehen.

Die Verkäufe der iPad-Tablets fielen zwar weiter – um neun Prozent auf 9,95 Millionen Geräte. Mit den teureren Modellen des iPad Pro stieg der Umsatz aber um sieben Prozent auf fast 4,9 Mrd. Dollar. Das war das erste Wachstum in dem Geschäft seit längerer Zeit.

Apple sitzt auf 231 Mrd. Dollar

Die Umsätze im Dienste-Geschäft sprangen im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 5,98 Mrd. Dollar hoch. Dazu gehören die Download-Plattformen für Apps, Filme und Musik, der neue Streamingdienst Apple Music und Serviceangebote wie der iCloud-Speicher.

Apple sitzt nun auf einem Geldberg von 231,5 Mrd. Dollar. Die Reserven sanken binnen drei Monaten um 1,4 Mrd. Dollar – der erste Rückgang seit Jahren. 90 Prozent des Betrags liegen außerhalb der USA. Apple will die Reserven nicht ins Heimatland bringen, weil dann Steuern von 35 Prozent fällig würden. Stattdessen macht Apple lieber Schulden für Dividenden und Aktienrückkäufe. Zuletzt schüttete der Konzern 13 Mrd. Dollar an Aktionäre aus. Zugleich gab es im vergangenen Quartal drei Zukäufe, Namen wurden nicht genannt.

Indes enttäuschte der Online-Nachrichtendienst Twitter mit seinem Umsatzwachstum und seinem Ausblick, die Aktie rutschte zweistellig ins Minus. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2016)

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