Auch Daimler hat Ärger mit VW-Zulieferer Prevent

Daimler board members sit on the podium during the company's annual news conference in Stuttgart
Daimler board members sit on the podium during the company's annual news conference in StuttgartREUTERS
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Daimler bestätigt eine juristische Auseinandersetzung. Eine Millionenklage gegen den deutschen Autobauer sei laut Medien bei Gericht anhängig.

Volkswagen ist einem Zeitungsbericht zufolge nicht der einzige deutsche Autokonzern, der mit dem Zulieferer Prevent Ärger hat. Beim Landgericht Braunschweig ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe) auch eine Millionenklage von Prevent gegen Daimler anhängig.

Die Zulieferergruppe fordere vor Gericht einen finanziellen Ausgleich für Aufträge, die Daimler im Jahr 2013 gekündigt hatte. Dem Bericht zufolge dürfte es um mehrere zehn Mio. Euro gehen. Darauf deute die Bilanz von Prevent für das Jahr 2014 hin, schrieb die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). In der Bilanz sei von einem weltweit positiven Trend in der Autoindustrie die Rede, der sich allerdings nicht in den Umsatzzahlen von Prevent niedergeschlagen habe. Das liege hauptsächlich an den "im Jahr 2013 gekündigten Aufträgen" der Daimler AG.

Ein Daimler-Sprecher bestätigte auf "SZ"-Anfrage, dass man sich in einer juristischen Auseinandersetzung befinde, jedoch weiter in "sehr geringem Umfang" mit der Prevent-Gruppe zusammenarbeite. In Braunschweig wird dem Bericht zufolge zwischen Prevent und Daimler außer um Geld auch darum gestritten, welches Landgericht zuständig sei - das in Braunschweig oder das in Stuttgart, dem Sitz von Daimler.

(APA/AFP)

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