Chinesen horten Geld und bringen Zentralbank in Bedrängnis

Woman walks past the headquarters of the PBOC in Beijing
Woman walks past the headquarters of the PBOC in BeijingREUTERS
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Sowohl Unternehmen als auch Banken sitzen auf Geldbergen statt Investitionen oder Kredite anzuschieben. Eine Zinssenkung plane die Zentralbank laut Insider nicht.

In China wachsen Insidern zufolge Zweifel am Nutzen einer weiteren Lockerung der Geldpolitik. Die Investitionszurückhaltung in großen Teilen der Wirtschaft mache den Verantwortlichen Sorgen, sagten mit geldpolitischen Beratungen der Pekinger Führung vertraute Personen. Sowohl Unternehmen als auch Banken horteten Geld, statt es für Zukunftsprojekte auszugeben oder als Kredite auszureichen.

Auch die Entwicklungen in Japan und Europa untermauerten die Auffassung, dass selbst mit einer noch laxeren Geldpolitik die Konjunktur nur schwer in Gang zu bringen sei. Deshalb werde in China eine Zinssenkung nicht für nötig erachtet, solange das Wirtschaftswachstum nicht ernsthaft unter 6,5 Prozent zu fallen drohe.

Leitzins auf Rekordtief

Im ersten Halbjahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,7 Prozent. Der Leitzins liegt derzeit bei 4,35 Prozent und damit so niedrig wie noch nie. Die Zweifel an der Wirksamkeit von Zinssenkungen könnten selbst diffuse Markterwartungen auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik entschieden dämpfen. Eine mit den Überlegungen der chinesische Zentralbank PBOC vertraute Person sagte, die Notenbank neige nicht dazu, die Zinsen oder den sogenannten Mindestreservesatz zu lockern. "Geldpolitik hat nur begrenzte Wirkung, wir werden uns auf die Finanzpolitik verlassen müssen", sagte der Insider. Die Pekinger Führung hat die staatlichen Ausgaben 2016 bereits kräftig erhöht, um die Konjunktur anzukurbeln.

(APA/Reuters)

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