Der Möbelkonzern wurde zu einer Millionenzahlung an einen Geschäftsmann verurteilt. Ikea wirft russischen Behörden "illegale Methoden" vor.
Der schwedische Möbelriese Ikea droht nach einer Verurteilung in Russland mit der Kürzung von Investitionen in dem Land. "Gewisse Vorgänge in jüngster Zeit" könnten Investitionsprojekte "verlangsamen", erklärte der Konzern am Dienstag. Ikea warf den russischen Behörden vor, sie versuchten "illegale Methoden einzusetzen, um der Gruppe Geld aus der Tasche zu ziehen".
Ikea war zuvor von einem Gericht in Smolensk dazu verurteilt worden, 507 Millionen Rubel (7 Millionen Euro) an den Geschäftsmann Konstantin Ponomarew zu zahlen, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete. Ponomarew und Ikea streiten sich seit fast zehn Jahren über die Stromversorgung der Möbelhäuser in St. Petersburg.
Mehr als 500 Verfahren anhängig
Der schwedische Konzern ist in Russland in eine ganze Reihe von Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Das Magazin "Dengi" berichtete kürzlich, es seien insgesamt mehr als 500 Verfahren anhängig - so viele juristische Probleme habe kein anderes Unternehmen im Land.
Büroräume mehrfach durchsucht
Unter anderem gibt es Streit um die Frage, ob Ikea legal das Stück Land am Rande von Moskau erworben hat, auf dem neben einem Möbelhaus auch seine Russland-Zentrale steht. Die dortigen Büroräume wurden in diesem Jahr bereits mehrfach durchsucht.
Für Ikea ist Russland einer der größten Märkte. Das Unternehmen ist seit dem Jahr 2000 in dem Land aktiv und hat mittlerweile 14 Möbelhäuser.
Nach eigenen Angaben hat Ikea in Russland mehr als 12.000 Arbeitsplätze geschaffen und mehr als 60 Milliarden Rubel an Steuern bezahlt. Demnach gab es zuletzt Pläne für Investitionen von mehr als 100 Milliarden Rubel.
(APA/AFP)