Zinsschritt in den USA: Ja, aber wann?

The Federal Reserve Building in Washington
The Federal Reserve Building in Washington(c) REUTERS (JOSHUA ROBERTS)
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Noch sind sich die Vertreter der US-Notenbank uneinig.

Peking. Aus der US-Notenbank (Fed) mehren sich die Hinweise für eine bevorstehende Zinserhöhung. Dennoch gibt es völlig konträre Meinungen: Ein führender Fed-Vertreter hat sich am Mittwoch zur Abwehr von Risken für die US-Wirtschaft für eine Reihe von Zinsschritten ausgesprochen. Die Notenbank werde wohl ihre Ziele bei Inflation und Arbeitslosigkeit bald erreichen, sagte der Präsident der Fed von Boston, Eric Rosengren, auf einer Veranstaltung in China.

Daher solle sie erwägen, den Leitzins in mehreren Schritten rasch zu erhöhen. Rosengren, der im heurigen Jahr stimmberechtigt im geldpolitischen Ausschuss der Fed ist, befürchtet angesichts der kräftig steigenden Preise für Gewerbeimmobilien, dass Investoren zu hohe Risken eingehen. Das könnte bei einem neuerlichen Konjunktureinbruch zu einem Problem für die Wirtschaft werden, warnte er. Fed-Präsidentin Janet Yellen hatte in einer Rede am Freitag zwar die Tür für eine Zinsanhebung weit aufgestoßen, den Zeitpunkt aber offengelassen.

Der Chef der Notenbank von Chicago, Charles Evans, sieht dagegen kaum Gründe, die Zinsen rasch und stark zu erhöhen. Er sei immer mehr davon überzeugt, dass das Wachstum in den USA dauerhaft nachgelassen habe, sagte er ebenfalls in China. Die Erwartungen eines geringen Wachstums seien inzwischen bei den Firmen so sehr verankert, dass selbst dann die langfristigen Zinsen nicht zulegen dürften, wenn die Fed auf einen Anstieg der Inflation mit einem raschen Zinsschritt reagieren müsste. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2016)

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