Der ehemalige IWF-Chefökonom hält es für sinnvoll, bei einer "neuen schweren Finanzkrise" den Zinssatz drastisch zu senken.
Der frühere IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff hält es in einem Gespräch mit der „Welt am Sonntag“ für möglich und wünschenswert, dass Zentralbanken künftig Negativzinsen von bis zu minus sechs Prozent einführen. "Eines Tages werden wir eine neue schwere Finanzkrise bekommen, und dann könnten wir negative Zinsen von minus sechs oder minus fünf Prozent brauchen, um schnell aus der Krise zu kommen", so Rogoff, der an der US-Uni Harvard arbeitet.
"Nur für extreme Situationen"
"Das wäre auch wirklich nur eine Maßnahme für extreme Situationen", sagte Rogoff. Außerdem müssten solche Negativ-Zinssätz weltweit koordiniert werden: "Aber bis das überhaupt möglich würde, vergehen sicherlich 15 oder 20 Jahre."
Außerdem fordert Rogoff Deutschland auf, mehr Geld auszugeben, um die Wirtschaft in der Euro-Zone anzukurbeln. "Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn Deutschland und andere Kernländer der Euro-Zone die extrem niedrigen Zinsen nutzen, um mehr Geld auszugeben."
>>> Bericht auf "Welt am Sonntag"
(Red.)