EZB erlaubt Bank-Austria-Abspaltung

EZB-Zentrale in Frankfurt am Main
EZB-Zentrale in Frankfurt am Main(c) APA/dpa/Arne Dedert
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Die Abspaltung des Osteuropageschäfts der Bank Austria ist nun fix.

Wien/Mailand/Frankfurt. Die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte Aufsicht für europäische Großbanken hat grünes Licht für die Abspaltung des Osteuropageschäftes der Bank Austria unter das Dach ihrer italienischen Konzernmutter UniCredit gegeben. Ein diesbezüglicher Bescheid wurde von der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA im Auftrag der für die Bankenaufsicht zuständigen Europäischen Zentralbank (EZB) erlassen.

Ein entsprechender Bericht des „Standards“ wurde am Montag von informierten Kreisen gegenüber der APA bestätigt. Eine Bestätigung durch die Bank Austria ist aber noch ausständig. Durch die Abspaltung des Osteuropanetzwerkes ist die Kernkapitalquote der Bank Austria als Einzelinstitut von 16 auf elf Prozent gesunken.

Durch eine bereits erfolgte Kapitalspritze der UniCredit in Höhe von einer Milliarde Euro wurde sie für 2016 wieder auf 14 Prozent angehoben. Im kommenden Jahr wird die italienische Mutterbank weitere rund 800 Mio. Euro für die Bank Austria zur Verfügung stellen, damit die Kernkapitalquote auf die geforderten 15 Prozent steigt.

Hintergrund des Tauziehens um die Kapitalausstattung der verkleinerten Bank Austria ist die Sorge über das Geschäftsmodell der Bank. Denn wie die anderen heimischen Institute leidet die UniCredit-Tochter unter dem Niedrigzinsumfeld. Hinzu kommt eine im Branchenvergleich noch relativ hohe Kostenstruktur (Cost-Income-Ratio).

Neue Struktur ab 1. Oktober

Des Weiteren habe sich die Bank Austria dazu verpflichtet, über den Umbau ihres Geschäftsmodells, der unter der Bezeichnung Bank Austria reloaded läuft und unter anderem Einsparungen und Rationalisierungen umfasst, laufend zu berichten, hieß es gestern. Die Ostbankensparte (CEE-Sparte) wird wie berichtet zunächst aus Wien abgespalten und dann mit der UniCredit Mailand verschmolzen werden. Neben den organisatorischen CEE-Bereichen sollen sämtliche 13 osteuropäische Bank-Austria-Tochtergesellschaften samt ihren Rechten und Verpflichtungen von Wien nach Mailand gehen. Die neue Struktur soll ab 1. Oktober gelten. (APA)

AUF EINEN BLICK

Abspaltung. Die bei der EZB angesiedelte Aufsicht für europäische Großbanken hat die Abspaltung des Osteuropageschäfts der Bank Austria genehmigt. Ab dem 1. Oktober gilt in der UniCredit die neue Struktur. Das Osteuropageschäft wird in Zukunft nicht mehr von Wien aus, sondern in Mailand geführt. Die Bank Austria erhält vom Mutterinstitut mehrere Kapitalspritzen, um die Abspaltung besser verkraften zu können.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2016)

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