Nach 140 Jahren: Ericsson beendet Produktion in Schweden

A general view shows an office of Swedish telecom giant Ericsson in Lund
A general view shows an office of Swedish telecom giant Ericsson in LundREUTERS
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Der Konzern schließt die letzten Produktionsstätten im heimatlichen Schweden. 3000 Jobs dürften abgebaut werden.

Der weltgrößte Netzwerk-Ausrüster Ericsson plant einem Medienbericht zufolge im Zuge des Sparkurses die Schließung seiner letzten Produktionsstätten im heimatlichen Schweden. Rund 3000 Arbeitsplätze würden abgebaut, berichtete die Zeitung "Svenska Dagbladet". Es gehe um die Werke in den Städten Boras und Kumla. Damit würde die Produktion des Unternehmens in Schweden nach 140 Jahren enden.

Ericsson hatte einst als Ausrüster für Telegrafen- und Telefon-Anlagen begonnen. Das Unternehmen hat weltweit 120.000 Mitarbeiter, davon 17.000 in Schweden.

Einem Gewerkschaftsvertreter zufolge ist aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. "Es ist überhaupt nicht sicher, dass die Werke geschlossen werden", sagte Per Norlander am Donnerstag im schwedischen Hörfunk. Ericsson äußerte sich nicht konkret und verwies auf die bereits angekündigten Pläne, weltweit Stellen abzubauen. Davon sei auch das umfangreiche Geschäft in Schweden nicht ausgenommen.

Sparkurs verschärft

Ericsson hatte im Juli angesichts einer unerwartet schwachen Nachfrage seinen Sparkurs verschärft. Dem Konzern macht zu schaffen, dass in den Industrieländern die Geschäfte stagnieren, weil die Mobilfunknetze mit der schnellen LTE-Technik weitgehend ausgebaut sind. Der Übergang zur nächsten Generation 5G steht wohl frühestens 2020 an. Erst dann wird wieder mit umfangreichen Aufträgen gerechnet. Zudem setzt Ericsson die wachsende Konkurrenz chinesischer Rivalen wie Huawei zu.

(APA/Reuters)

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