Fünf Mitarbeitern drohen wegen körperlicher Gewalt Haftstrafen von bis zu drei Jahren. Zehn weitere wegen Sachbeschädigung angeklagt.
Knapp ein Jahr nach der Attacke auf Manager von Air France hat am Dienstag in Bobigny östlich von Paris der Prozess gegen 15 Mitarbeiter der französischen Fluggesellschaft begonnen. Fünf von ihnen müssen sich wegen körperlicher Gewalt verantworten. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von maximal 45.000 Euro. Zehn weitere Angestellte stehen wegen Sachbeschädigung vor Gericht.
Bei Protesten gegen den Sparplan von Air France hatten rund hundert Mitarbeiter im Oktober 2015 eine Versammlung der Geschäftsführung gestürmt. Im Tumult wurden zwei Managern die Hemden zerrissen. Der Personalchef der Fluggesellschaft, Xavier Broseta, und der Verantwortlichen für die Langstrecke, Pierre Plissonnier, kletterten schließlich über einen Zaun, um sich vor den wütenden Mitarbeitern zu retten. Der Sparplan sieht den Abbau von 2.900 Stellen bei der Fluggesellschaft vor.
Nach dem Vorfall wurden fünf gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter von Air France entlassen. Gewerkschaftsvertreter riefen deshalb zu einer Kundgebung vor dem Gericht auf.
(APA)