Onlinehandel wächst deutlich stärker als erwartet

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Vor allem die großvolumigen Warengruppen gehen in Deutschland jetzt in beschleunigtes Wachstum über, sagt Experte Heinemann. Der Möbelhandel wächst gar um ein Drittel.

Die Zahlen in Deutschland zeigen im dritten Quartal ein erneut zweistelliges Wachstum der Online- und Versandhandelsbranche. Mit einem Plus von 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Branchenprognose für das laufende Jahr zum aktuellen Zeitpunkt bereits übertroffen. Am stärksten profitiert laut einer Aussendung des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) der Möbelhandel von diesem Wachstum mit einem Plus von 33,1 Prozent.

Prognose für 2016 wird eher noch übertroffen

Von Juli bis September 2016 verzeichnete die Branche der Interaktiven Händler (Online- und Versandhandel) einen Umsatz von 13,7 Milliarden Euro. Der E-Commerce, also nur der Onlinehandel, setzt davon 12,5 Milliarden um und hat somit einen Anteil von über 91 Prozent am Branchengesamtumsatz des Interaktiven Handels.

Zu Beginn des Jahres stellte der bevh eine Wachstumsprognose von zwölf Prozent für den Onlinehandel und vier Prozent für den gesamten Interaktiven Handel auf. Bereits jetzt liegt die Branchenentwicklung über dieser Prognose. Kumuliert zeigt sich nach den ersten drei Quartalen aktuell für den E-Commerce ein Wachstum von 14,7 Prozent und für den Interaktiven Handel ein Wachstum von 9,6 Prozent. Der Verband geht davon aus, dass die Prognose mindestens erfüllt wird. Das vierte, weihnachtslastige Quartal wird für den Online- und Versandhandel erfahrungsgemäß das wichtigste und zugleich umsatzstärkste Quartal. Auch das dritte Quartal in 2016 zeige, dass die Entwicklung im E-Commerce wieder rasanter verlaufe, als viele Experten vorausgesagt haben, sagt Gerrit Heinemann, Professor für BWL und Handel und Leiter des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein. Vor allem die großvolumigen Warengruppen gehen jetzt in beschleunigtes Wachstum über und beflügeln dabei erneut die Online-Pure Player. Der stationäre Handel sollte dieses als Warnsignal sehen, um sich nicht erneut die Butter vom Brot nehmen zu lassen, so Heinemann.

(red.)

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