Namhafte US-Politiker fordern eine strenge Kontrolle durch die Wettbewerbsbehörden.
Washington. Die Megaübernahme von Time Warner durch AT&T dürfte die US-Medienbranche umkrempeln. Deshalb wird der Ruf nach einer gründlichen Prüfung durch die Regulierungsbehörden laut. Selbst im Präsidentschaftswahlkampf spielt der Deal eine Rolle. Mehrere US-Politiker fordern eine strenge Wettbewerbsprüfung. Sie könnte der Frage nachgehen, ob sich die Preise erhöhen würden.
So sieht US-Senator Al Franken Warnsignale angesichts der Konzentration im Mediengeschäft. „Ich stehe riesigen Medienfusionen skeptisch gegenüber, weil sie zu höheren Kosten, weniger Auswahl und sogar schlechterem Service für die Verbraucher führen können“, erklärte der Demokrat. Tim Kaine, der im Team von Hillary Clinton für die Demokraten für das Amt des Vize-Präsidenten kandidiert, sagte im Sender NBC, er teile die Sorgen und Fragen von Franken.
Zuvor hat der republikanische Präsidentschaftskandidat, Donald Trump, angekündigt, er werde im Fall eines Wahlsiegs versuchen, die Übernahme zu verhindern. Die Medien würden schon heute „von zu wenigen kontrolliert“.
AT&T rechnet mit einer langwierigen Prüfung und erwartet den Abschluss der Übernahme Ende 2017. „Wir sind nicht naiv“, sagte AT&T-Chef Randall Stephenson dem „Wall Street Journal“. Vor fünf Jahren ist die Übernahme von T-Mobile USA gescheitert. (DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2016)