Buwog-Affäre: Peter Hochegger gibt PR-Agentur ab

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Hochegger und der Ex-FPÖ-Politiker Walter Meischberger haben Selbstanzeige erstattet, weil sie ein Honorar in der Höhe von 9,6 Millionen Euro nicht versteuert haben.

Nach seiner Selbstanzeige in der Buwog-Affäre zieht sich Peter Hochegger aus der von ihm und seinem Bruder Paul in den 80er Jahren gegründeten gleichnamigen PR-Agentur zurück. Die Agentur Hochegger werde "von einem eigentümergeführten Familienunternehmen zu einer stark international orientierten Partnersozietät", teilte gestern Donnerstagabend Dietmar Trummer, Geschäftsführender Gesellschafter der Hochegger Holding mit. Auch eine neue Dachmarke und ein neuer Firmenname seien "nicht unwahrscheinlich". Gleichzeitig wurde von Trummer erneut betont, dass die Hochegger-Agentur mit dem "Geschäftsfall" nichts zu tun habe.

Peter Hochegger und der Ex-FPÖ-Politiker Walter Meischberger haben Selbstanzeige erstattet, da sie beim Verkauf von Bundeswohnungen 2003/2004 rund 9,6 Millionen Honorar vom Käufer Immofinanz kassierten und nicht versteuerten. Laut Berichten soll das Geld mittels Scheinrechnungen über eine zypriotische Briefkastenfirma bezahlt worden sein. Beide wollen dafür strategische Kommunikation und Beratung für die Immofinanz geleistet haben. Der damalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Ex-Hochegger-Freund beteuert, von der Zahlung nichts gewusst zu haben.

Neuer Eigentümer

Ab 1.1.2010 soll es nun neue Eigentümer für die Hochegger-Gruppe geben, die Familie Hochegger werde sich als Gesellschafter zurückziehen.

Laut Extradienst-Ranking der größten PR-Agenturen behauptet Hochegger|Com mit Abstand Platz 2 im PR-Agentur-Ranking und zählt Hewlett Packard, Bank Austria, Visa Europe und Merkur Versicherung zu ihren Auftraggebern. Auch laut dem Bestseller-PR-Agentur Ranking war HocheggerICom im Jahr 2008 die zweitstärkste Agentur mit einem Umsatz von 11,23 Mio. Euro. Laut Unternehmen sind bei HocheggerlCom derzeit rund 50 Personen beschäftigt. 2008 hat die Hochegger-Gruppe in einen neuen Bürostandort am Wiener Schwarzenbergplatz investiert.

(APA)

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