Anlageberater: Die besten Aktien der Welt

(c) AP (Eugene Hoshiko)
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Der Strategieberater Boston Consulting hat die besten Aktien ermittelt. Zu den Top-Performern in ihrer Branche gehören Verbund und Mayr-Melnhof. Untersucht wurde die Wertschöpfung der Unternehmen.

Wien. In den vergangenen Monaten ist es mit den meisten Aktien steil bergauf gegangen. Im langfristigen Vergleich sieht die Situation jedoch anders aus. Von 2004 bis 2008 erwirtschafteten die börsenotierten Unternehmen weltweit nur eine durchschnittliche Aktienrendite (Kursgewinn und Dividenden) von 2,9 Prozent pro Jahr. Fünf von 14 Branchen erzielten sogar eine negative Aktienrendite. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie des Strategieberaters Boston Consulting Group, die am 13. Oktober veröffentlicht wird.

Untersucht wurde die Wertschöpfung von großen börsenotierten Unternehmen. Als Basis diente eine Datenbank von 6300 Firmen in 51 Ländern. Nicht unter die Lupe genommen wurden Finanztitel (Banken und Versicherungen), weil sich deren Bilanzzahlen nicht mit denen anderer Branchen vergleichen lassen.

„Weltweit brachten Investments in die Energieversorgerbranche die besten Renditen“, sagt Studienautor Frank Plaschke im „Presse“-Gespräch. Hier lag die durchschnittliche jährliche Aktienrendite (Total Shareholder Return – Kursgewinn und Dividende) in den vergangenen fünf Jahren bei 10,9 Prozent. Auf Platz zwei schafften es Firmen in der Branche „Bergbau und Rohstoffe“ mit 9,1 Prozent, gefolgt von „Maschinen- und Anlagenbau“ (8,0 Prozent).

Papierindustrie enttäuscht

Am schlechtesten schnitt die Papierindustrie (minus 6,7 Prozent) ab. Enttäuschende Ergebnisse lieferte auch die Auto- und Automobilindustrie (minus 4,5 Prozent). Innerhalb einer Branche gibt es dennoch Unternehmen, die an der Börse überdurchschnittlich zulegen. Daher hat Boston Consulting auch eine Liste mit den besten Aktien der vergangenen zehn Jahre zusammengestellt (siehe Grafik). Nummer eins ist die in Europa wenig bekannte US-Pharma- und Biotechfirma Gilead Sciences – mit einer durchschnittlichen Aktienrendite von 36,4 Prozent. Das Unternehmen ist im „Standard & Poor's 500“-Index gelistet, der die 500 größten börsengelisteten US-Konzerne umfasst.

Gilead Sciences wurde 1987 gegründet. Die Gesellschaft erforscht und verkauft Therapien und Arzneien – etwa gegen HIV, Hepatitis B und Influenza.

Nachhaltigen Erfolg sichern

Herausragend ist auch der Computer- und Handyhersteller Apple mit einer Performance von 25,1 Prozent, gefolgt von „British American Tobacco“ (17,9 Prozent) und der brasilianische Firma Vale (17,8 Prozent).

Was ist die Erfolgsgeschichte von besonders lukrativen Aktien? Laut Studienautor Plaschke gewinnt das Shareholder-Value-Konzept wieder an Bedeutung. Gemeint ist die nachhaltige Schaffung von Unternehmenswerten, wobei die Betonung auf nachhaltig liegt. Die kurzfristige Optimierung von Quartalsergebnissen steht dabei nicht im Vordergrund. Elf der 25 besten Aktien kommen aus den USA, sieben haben ihren Hauptsitz in Europa.

Die Topperformer finden sich in erster Linie in wachstumsstarken, innovationsgetriebenen Branchen wie Pharma und Technologie. Aber auch Firmen aus traditionellen Sparten wie Konsumgüter, Bergbau, Rohstoffe, Chemie und Energieversorger schneiden gut ab. Unter den Top 25 befinden sich nicht nur globale Konzerne wie Apple, Samsung Electronics und ArcelorMittal, sondern auch wenig bekannte Gesellschaften wie eben Gilead Sciences (USA) oder Teva (Israel) sowie die indische Chemiefirma Reliance Industries.

In der Studie kommen nur zwei österreichische Firma vor. Der Verbund schaffte es unter den weltweit besten Aktien aus der Energiebranche auf Platz vier. Mayr-Melnhof liegt in der Papierindustrie auf Rang neun.

Auf einen Blick

Der Strategieberater Boston Consultinghat die Daten von 6300 Unternehmen in 51 Ländern unter die Lupe genommen und daraus die besten Aktien ermittelt. Auf Platz eins liegt die US-Pharma- und Biotechfirma Gilead Sciences mit einer jährlichen Aktienrendite (Kursgewinn und Dividende) von 36,4 Prozent. Nummer zwei ist der Computer- und Handyhersteller Apple mit 25,1 Prozent. Aus Branchensicht haben Investments im Energiebereich mit 10,9 Prozent besonders gut abgeschnitten. Schlecht entwickelte sich dagegen die Papier- und Automobilindustrie.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2009)

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