Verbrauchertäuschung bei Kleidung: Klage gegen Lidl

Klage gegen Lidl wegen
Klage gegen Lidl wegen(c) AP (Joerg Sarbach)
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Lidl wirbt damit, bei seinen Textil-Zulieferern auf die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen zu achten. Nun klagt ihn die Verbraucherzentrale Hamburg, da eine Studie ergab, dass Zulieferer in Bangladesch ausbeuten.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die deutsche Diskonterkette Lidl wegen unlauteren Wettbewerbs beim Landgericht Heilbronn verklagt. Sie wird dabei von der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) unterstützt, teilten die Verbraucherschützer am Donnerstag mit. Das Bündnis wirft Lidl vor, sich nicht an das in der Werbung gegebene Versprechen fairer Arbeitsbedingungen bei Textilzulieferern in Bangladesch zu halten.

Ausbeutung in Bangladesch

Eine Studie der Kläger habe herausgestellt, dass die Arbeitsverhältnisse in vier Lidl-Zulieferbetrieben in Bangladesch nicht der Werbung der Handelskette entsprächen. Den Angaben zufolge heißt es in einem Prospekt des Diskonters vom Januar 2010: "Lidl setzt sich weltweit für faire Arbeitsbedingungen ein." Die in der Studie befragten Näherinnen hätten allerdings von überlangen Arbeitszeiten, Lohnabzügen als Strafmaßnahmen, mangelnder und intransparenter Vergütung von Überstunden, Verhinderung von Gewerkschaftsarbeit und Diskriminierung von weiblichen Beschäftigten berichtet.

Proteste in Österreich Ende 2009

Bereits im Oktober 2009 protestierte die NGO "Südwind" in Österreich gegen die Arbeitsbedingungen von Lidl-Zulieferern. Lidl versicherte damals, dass die Anliegen der "Clean Clothes Kampagne" "sehr ernst" genommen würden. "Wir sind uns der Verantwortung bei der nachhaltigen Verbesserung von Arbeitsbedingungen bewusst und nehmen diese als global agierendes Unternehmen auch wahr - in der Lieferkette und im Umgang mit unseren Lieferanten und Produzenten", meinte der Vorsitzende der Geschäftsleitung Lidl Austria, Hanno Rieger.

(Ag. )

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