Großbritannien: Die Re-Verstaatlichung der Eisenbahn

Die letzte Fahrt: Bald werden Reisende nicht mehr die rot-gelben Züge benützen können.
Die letzte Fahrt: Bald werden Reisende nicht mehr die rot-gelben Züge benützen können.(c) Reuters (Neil Hall)
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Nach mehr als 20 Jahren werden die Virgin Trains von Milliardär Richard Branson nun aus dem britischen Bahnbetrieb verschwinden. Die Privatisierung wird immer mehr als Fehler gesehen.

London. Das Siegerlachen des Selfmade-Milliardärs Richard Branson gehörte einst zu den Aushängeschildern von „Cool Britannia“. Heute stolpert Großbritannien zutiefst gespalten in den Brexit, und in dem von Selbstzweifeln erschütterten Land endet eine von Bransons erfolgreichsten Unternehmungen: Nach mehr als 20 Jahren werden die markanten gelb-roten Virgin Trains verschwinden, nachdem die Regierung ein Gebot zur Verlängerung ihrer Lizenz als „nicht regelkonform“ vom Bieterverfahren ausgeschlossen hat.

Mit Partner Stagecoach, dem schottischen Bus- und Zugunternehmen, hat Branson seit 1997 die Verbindung von London entlang der Ostküste nach Glasgow und entlang der Westküste nach Manchester und Liverpool betrieben und sich eine goldene Nase verdient. Die Dividende von mindestens 600 Mio. Pfund wurde von der oppositionellen Labour Party als schamlose Profitmacherei kritisiert: „Dieses Geld hätte eher in eine Verbesserung des Angebots und die Vermeidung von Preiserhöhungen investiert werden sollen“, sagt Verkehrssprecher Andy McDonald.

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