Oetker geht mit prall gefüllter Kasse auf Einkaufstour

Der deutsche Familien-Konzern Oetker will seine Einkaufstour fortsetzen und damit binnen Jahren wieder mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz erzielen.

Der deutsche Familien-Konzern Oetker sitze mit den Einnahmen aus dem milliardenschweren Verkauf der Reederei Hamburg Süd weiter auf gut gefüllten Kassen, sagte Oetker-Chef Albert Christmann am Dienstag in Bielefeld. Oetker hatte sich Ende 2017 in einer milliardenschweren Transaktion von der Reederei Hamburg Süd und damit von fast der Hälfte des Umsatzes getrennt. Im vergangenen Jahr erzielte die nun auf Konsumgüter spezialisierte Gruppe einen Umsatz von 7,1 (Vorjahr: 11,6) Mrd. Euro. Bereinigt um Zu- und Verkäufe konnte Oetker die Erlöse organisch um rund fünf Prozent steigern, der Hunger der Verbraucher etwa nach Pizzen und Bier halfen dabei.

Über eine halbe Milliarde Euro investierte Oetker zudem in Übernahmen - zum Jahresende 2018 verfügte der Konzern aber noch immer über ein Netto-Finanzvermögen von 2,5 Milliarden Euro. Ein Mehrheitsanteil am spanischen Sekt-Produzenten Freixenet wanderte etwa ins Oetker-Reich. Finanzchef Heino Schmidt zeigte sich zuversichtlich, in wenigen Jahren durch organisches und akquisitionsbedingtes Wachstum wieder an vergangene Umsatz-Größen anknüpfen zu können. "Die Akquisitionspipeline ist gut gefüllt", sagte Schmidt. "Vielleicht haben wir 2019 Glück bei Übernahmen", betonte Christmann. Konkrete Übernahmeziele nannten sie aber noch nicht.

Auch für das Wachstum aus eigener Kraft sei Oetker zuversichtlich, betonte Christmann. Das Konsumgütergeschäft um Pizzen, Bier und Sekt habe sich zum Jahresauftakt gut entwickelt. Der Oetker-Konzern, der auch Backzutaten und Pudding-Pulver herstellt, zu dessen weit verzweigtem Reich aber auch Brauereien wie Radeberger, Hotels und das Bankhaus Lampe gehören, versuche zudem, sich weiter für die Herausforderungen durch den Online-Handel und die digitale Wirtschaft zu wappnen. Der Familien-Konzern experimentiert etwa mit eigenen Lieferdiensten für Torten und Bier sowie mit eigenen Handelsplattformen und investiert in Start-ups. Der Bier-Lieferdienst Durstexpress etwa habe sich in Markttests bewährt und solle nun in Deutschland expandieren.

(APA/Reuters)

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