Deutschland will bei Konjunkturkrise schwarze Null opfern

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Einem Medienbericht zufolge will die deutsche Regierung im Falle einer Rezession neue Schulden aufnehmen.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sind einem Medienbericht zufolge bereit, im Falle einer Rezession das Ziel der schwarzen Null im Bundeshaushalt aufzugeben. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Quellen in Kanzleramt und Bundesfinanzministerium in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Löcher, die eine Konjunkturkrise zum Beispiel durch ausbleibende Steuereinnahmen reißt, sollen demnach mit neuen Schulden gestopft werden.

Die Regierung wolle im Abschwung die sogenannten automatischen Stabilisatoren wirken lassen, heißt es weiter. Dabei werden Einnahmeausfälle oder krisenbedingt höhere Ausgaben durch Kredite ausgeglichen, was den Konjunkturverlauf glättet. Die Vorgabe gelte für den Haushalt des laufenden Jahres wie auch für den für 2020, der im November vom Bundestag beschlossen wird. "Niemand hat die Absicht, einer Krise hinterherzusparen", wird ein Konjunkturexperte der Regierung zitiert.

Experten warnen vor einer Rezession in Deutschland, weil sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal abgeschwächt hatte.

(APA/AFP)

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