Ökonom: "Muss Kapitalmarkt Stoppschilder setzen"

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Michael(c) Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW)
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Michael Hüther, Chef des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), sieht keine Alternative zum Euro-Rettungspaket. Dieses setze Anreize und sei streng. Die Kritik von ifo-Chef Hans-Werner sind sei nicht plausibel.

Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sieht keine Alternative zum Euro-Rettungspaket. "Der Rettungsschirm war in der Situation unvermeidbar", sagte der Chef des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther am Freitag in Köln. "Man muss dem Kapitalmarkt gelegentlich solche großen Stoppschilder setzen, um Zeit für eine Neuorientierung zu gewinnen."

Die Kritik des Forschungsinstituts Ifo halte er für nicht plausibel. Ifo-Chef Sinn hatte am Donnerstag erklärt, der Rettungsschirm bedeute für Deutschland "ein unkalkulierbares Abenteuer und eine sichere Wachstumsbremse".

"Euro-Rettungspaket ist streng"

Der Deutsche Bundestag wollte an diesem Freitag über den deutschen Anteil am Rettungsschirm entscheiden. Er sieht Kredit-Garantien von bis zu 148 Milliarden Euro in drei Jahren vor. "Dieses Paket hat richtige Anreizstrukturen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist immer mit dabei, das heißt die Bedingungen, die da kommen, sind streng", betonte Hüther. Die Politik müsse manchmal auch solche unpopulären Beschlüsse fassen.

"Man kann ja nicht sagen, das war am Ende alles falsch, weil ganz am Anfang Fehler gemacht wurden", meinte Hüther. "Das wäre ja ungefähr wie bei einem Patienten, der irgendwann mal falsch behandelt wurde, und man würde ihn hinterher nicht mehr behandeln und würde ihn sterben lassen, nur weil die Anfangsbehandlung falsch war. Das kann ja keine Strategie sein."

(Ag.)

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