US-Banken haben im zweiten Quartal 2010 die Kontrolle über fast 270.000 Häuser und Wohnungen übernommen - um 38 Prozent mehr als im Vorjahr. "Die Bedingungen haben sich nicht geändert", sagt ein Immobilien-Experte.
US-Banken haben einer Studie zufolge im Frühjahr so viele Eigenheime gepfändet wie nie zuvor. Die Kreditinstitute übernahmen die Kontrolle über 269.962 Häuser und Wohnungen, das sind fünf Prozent mehr als im ersten Quartal und 38 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Immobiliendatenfirma RealtyTrac am Donnerstag mitteilte.
Mehr als fünf Millionen Kredite in Schieflage
Für das gesamte Jahr rechnen die Experten mit mehr als einer Million Pfändungen. "Die Bedingungen für den Immobilienmarkt haben sich nicht geändert", sagte RealtyTrac-Vizechef Rick Sharga. Der Markt kämpfe immer noch mit hoher Arbeitslosigkeit "und sitzt auf mehr als fünf Millionen in Schieflage geratenen Krediten, die aller Wahrscheinlichkeit in die Zwangsvollstreckung gehen".
Zugleich hielten sich die Banken mit Zwangsbescheiden zurück, zu denen neben Pfändungen auch Kreditkündigungen gehören. Insgesamt erhielten in der ersten Jahreshälfte die Eigentümer von 1,65 Millionen Wohnungen einen blauen Brief von ihrer Bank, das waren fünf Prozent weniger als Ende 2009, aber immer noch acht Prozent mehr als vor Jahresfrist.
(Ag.)