Jeder vierte Italiener im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sucht einen Job. Am stärksten betroffen sind junge Frauen in Süditalien: 40 Prozent sind arbeitslos. Die Gewerkschaft sieht schwarz.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien ist während der Wirtschafts- und Finanzkrise auf einen Rekordwert geklettert. 27,9 Prozent der Italiener im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sind auf Arbeitssuche. Dies sei die höchste Rate seit dem zweiten Quartal 1999, teilte Italiens nationales Statistikamt Istat mit.
Am niedrigsten ist die Jugendarbeitslosigkeit unter Männern in den nord-östlichen Regionen (16,2 Prozent). Am stärksten belastet sind dagegen junge Frauen in Süditalien. 40,3 Prozent der Süditalienerinnen zwischen 15 und 24 Jahren sind auf Jobsuche.
Arbeitslosigkeit in Süditalien am höchsten
Unter dem Druck der unsicheren Konjunktur hat die Arbeitslosigkeit in Italien im zweiten Quartal ein Rekordhoch seit 2003 erreicht. Im Zeitraum April bis Juni 2010 betrug die Arbeitslosigkeit laut Istat 8,5 Prozent, das ist der höchste Stand der letzten sieben Jahre.
In Süditalien lag die Arbeitslosigkeit bei 13,4 Prozent, bei den Ausländern betrug sie 11,6 Prozent. Insgesamt sind 2,136 Millionen Italiener auf Jobsuche, 24.000 mehr als im ersten Quartal 2010. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 sind in der Industrie 274.000 Jobs verlorengegangen.
Gewerkschaft sieht schwarz
Angesichts dieser Zahlen sieht der Gewerkschaftsverband CGIL schwarz. Die Regierung Berlusconi könne nicht mehr behaupten, dass Italien weniger als andere EU-Länder die Auswirkungen der schweren Wirtschaftskrise zu spüren bekommen habe, sagte ein CGIL-Sprecher.
(APA)