Währungsstreit: USA drohen China mit Strafzöllen

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Chen (c) REUTERS (Pichi Chuang)
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Weil China seine Währung, den Yuan, nicht aufwerten will, drohen die USA nun mit einem Gesetz, das Strafzölle ermöglichen soll. China lässt sich davon nicht beeindrucken.

China will sich im Währungsstreit mit den USA auch von drohenden Strafzöllen nicht unter Druck setzen lassen. Die Volksrepublik richte ihre Währungspolitik nach ihren Bedürfnissen aus, sagte Vize-Handelsminister Chen Jian am Montag bei einem Besuch in Taiwan. "Wir treffen unsere Entscheidung auf Grundlage der Entwicklung unserer Wirtschaft und der Situation der Weltwirtschaft", betonte Chen.

Wenn der Yuan aufgewertet werden müsse, damit sich Chinas Wirtschaft entwickeln könne, werde dieser Weg eingeschlagen, auch wenn es zunächst negative Auswirkungen hätte. Bemühungen im US-Kongress, mit einem Gesetz eine Grundlage für Strafzölle zu schaffen, um China zur Aufwertung des Yuan zu zwingen, seien überflüssig.

USA wollen Ausgleichszölle für chinesische Waren

Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich am Mittwoch über eine Gesetzesvorlage abstimmen, die künstlich niedrig gehaltene Wechselkurse kritisiert und als Export-Subvention brandmarkt. Wird das Gesetz verabschiedet, könnten die USA auf chinesische Importgüter Ausgleichszölle erheben. Es gilt allerdings als unwahrscheinlich, dass sich auch der Senat bald mit dem Thema beschäftigt, der dem Entwurf ebenfalls zustimmen müsste.

Erst in der vergangenen Woche hatte US-Präsident Barack Obama den Ton in dem Währungsstreit verschärft. Die USA werfen China vor, durch einen künstlich niedrig gehaltenen Yuan-Kurs US-Exporteure zu benachteiligen und sich im Gegenzug einen Handelsvorteil zu verschaffen. China hatte im Juni die fast zwei Jahre währende Koppelung des Yuan an den Dollar gelockert. Die seither erfolgte Aufwertung beläuft sich allerdings nur auf etwa 1,8 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der Kurs jedoch um bis zu 40 Prozent unterbewertet ist.

(APA)

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