Auslandsgelder für Schweiz sehr bedeutsam

Auslandsgelder für Schweiz sehr bedeutsam
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Schweiz hält mit geschätzten 2000 Milliarden Dollar die meisten ausländischen Geldvermögen, Großbritannien ist auf Platz zwei. Die Staaten verlieren Milliarden durch Steueroasen.

Die Steuer-CD-Affäre und ihre Begleitumstände sind für die Schweiz von besonders großer Bedeutung. Dies kann man schon alleine daran erkennen, dass im vergleichsweise kleinen Nachbarland weltweit die größten ausländischen Geldvermögen gebunkert sind. Offizielle Zahlen gibt es keine. Vielen Staaten gehen durch Geldanlagen ihrer Bürger in Steueroasen Milliarden an Staatseinnahmen verloren.

Laut einer Schätzung der Boston Consulting Group (BCG) lagen im Jahr 2007 rund 27 Prozent aller ausländischen Geldvermögen in der Schweiz. Die Gesamtsumme wurde auf 2000 Milliarden US-Dollar (1457 Milliarden Euro) geschätzt. Auch wenn es sich bei den Geldern nicht nur um Schwarzgeld handelt, dürfte die Schweiz doch die größte Steueroase der Welt sein. Das Schweizer Bankgeheimnis ist allerdings in jüngster Zeit unter starke Kritik aus der EU und den USA gekommen.

Großbritannien auf Platz zwei

Auch für Großbritannien sind ausländische Geldvermögen sehr bedeutsam. Insgesamt 1700 Milliarden Dollar sollen laut BCG 2007 auf den Kanalinseln, der Isle of Man oder Dublin veranlagt gewesen sein, das entspricht einem Anteil von 24 Prozent. Bereits mit Abstand folgen Luxemburg (14 Prozent oder 1000 Milliarden Dollar), die Karibikinseln und Panama (12 Prozent/900 Milliarden Dollar), Miami/New York (7 Prozent/500 Milliarden Dollar), Singapur (7 Prozent/500 Milliarden Dollar) und Hongkong (3 Prozent/200 Milliarden Dollar).

Der Anteil Österreichs am weltweit zu verteilenden Kuchen fällt dagegen sehr mager aus: Mit 50 Milliarden Dollar beträgt der Anteil nur 0,7 Prozent, dass sind gerade mal 2,5 Prozent des in der Schweiz veranlagten ausländischen Geldvermögens. Bleiben nur mehr 350 Milliarden Dollar übrig, die sich auf die restlichen Steueroasen, wie zum Beispiel Liechtenstein, verteilen.

Durch Geldanlagen ihrer Bürger in Steueroasen gehen vielen Staaten viele Milliarden verloren. Etwa 6 bis 8 Prozent des weltweiten Vermögens werden nach Schätzungen der OECD in solchen Offshore-Standorten verwaltet. Nach internationalen Schätzungen sind derzeit Vermögen in Höhe von 11,5 Billionen Dollar (8,38 Billionen Euro) in Steueroasen gebunkert. Damit entgehen den Staaten pro Jahr Abgaben Milliardenhöhe. Genaue Zahlen gibt es nicht. Alleine türkische Staatsbürger verfügen nach Presseberichten in der Schweiz über Konten mit einem Gesamtwert von rund sechzig Milliarden Dollar.

(APA)

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