Gold-Rally: "Weg vom Papiergeld, hinein in Rohstoffe"

CHINA CURRENCIES
CHINA CURRENCIES(c) EPA (Qilai Shen)
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Gold erreicht ein neues Rekordhoch von 1364,60 Dollar. Auch Silber verteuert sich auf ein 30-Jahres-Hoch und der Platinpreis steigt ebenfalls. Hauptursache dafür ist die aktuelle Talfahrt des US-Dollars.

Die Flucht von Anlegern aus dem Dollar in Gold geht weiter. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich am Donnerstag um bis zu 1,4 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 1364,60 Dollar. Damit hat sich Gold in Dollar gerechnet im laufenden Monat bereits um 3,7 Prozent verteuert. "Es gibt eine Bewegung weg vom Papiergeld und in Rohstoffe hinein", bestätigte ein Rohstoffhändler.

Dollar-Talfahrt treibt Goldpreis an

Der Preis für das als sicherer Anlagehafen und Inflationsschutz geltende Edelmetall klettert unaufhörlich, seitdem die US-Notenbank Fed zur Stützung der weltgrößten Volkswirtschaft eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt hat. Seitdem ist der Dollar auf Talfahrt. Am Donnerstag fiel die US-Währung auf ein Acht-Monats-Tief zum Euro und bewegte sich in der Nähe eines 15-Jahres-Tiefs zum Yen.

Auch andere Edelmetalle standen bei Anlegern hoch im Kurs. Silber verteuerte sich um bis zu 1,6 Prozent auf ein 30-Jahres-Hoch von 23,51 Dollar je Feinunze, Platin wurde mit bis zu 1723 Dollar pro Feinunze 1,7 Prozent teurer gehandelt. Wegen des Kursanstiegs des Euro profitierten Bewohner der Euro-Zone zuletzt weniger als US-Amerikaner von der Flucht ins Gold. Am Donnerstag kostete die Feinunze mit 971,81 Euro 0,6 Prozent mehr. Im laufenden Monat beträgt das Plus 1,2 Prozent.

Vietnam lässt Gold-Einfuhren wieder zu

Indes hat der zweitgrößte asiatische Goldverbraucher Vietnam in Aussicht gestellt, wieder Einfuhren des Metalls zuzulassen, um den Preisanstieg auf dem Inlandsmarkt zu bremsen. "Ein solcher Schritt würde zu einer Ausweitung der globalen Nachfrage beitragen und den Goldpreis tendenziell stützen", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank. Vietnam hatte Mitte 2008 zur Bekämpfung eines Handelsbilanzdefizits ein Importverbot für Gold verhängt.

Auch an den Märkten für Öl und Industriemetalle sorgte die Erwartungen weiterer Maßnahmen der US-Notenbank Fed zur Stützung der Konjunktur für steigende Preise. "Wie auch immer Konjunkturdaten ausfallen, der Markt könnte bis Anfang November weiter nach oben gehen", sagte Rohstoffderivate-Manager Ken Hasegawa vom Brokerhaus Newedge unter Hinweis auf das nächste Treffen des Offenmarktausschusses der Fed am 2. und 3. November.

Auch Öl und Kupfer werden teurer

Die USA sind der weltgrößte Ölverbraucher und die Nummer zwei bei Kupfer. Das Fass WTI verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 83,73 Dollar und bewegte sich damit in der Nähe eines Fünf-Monats-Hochs. Das Barrel Brent wurde mit 85,44 Dollar 0,5 Prozent höher gehandelt. Die Tonne Kupfer verteuerte sich um bis zu 0,7 Prozent auf 8.315 Dollar.

(APA)

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