Die US-Notenbank habe "unendlich viel Geld in die Wirtschaft" gepumpt, kritisiert der deutsche Finanzminister. "Die Ergebnisse sind trostlos". Die Wirtschaftsprobleme der USA seien nicht mit noch mehr Schulden zu lösen.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die jüngste Maßnahme der US-Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft als Bruch internationaler Abmachungen kritisiert. Die großen Wirtschaftsprobleme der USA seien mit noch mehr Schulden nicht zu lösen, sagte Schäuble am Donnerstagabend den ARD-"Tagesthemen" . "Das war übrigens gemeinsame Politik, der sich alle Industrieländer, auch die USA, beim G-20-Gipfel in Toronto ausdrücklich verpflichtet haben."
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch verkündet, Staatsanleihen für 600 Milliarden Dollar zu kaufen. Schäuble kritisierte dieses Vorgehen. Die USA wollen mit dem umstrittenen Manöver die Kreditzinsen senken, um auf diese Weise die schleppende Nachfrage anzukurbeln.
Wenn die US-Notenbank darüber entscheidet, Staatsanleihen in Höhe von 600 Milliarden Dollar zu kaufen, bekommt die Öffentlichkeit ihn zu Gesicht: Fed-Chef Ben Bernanke.Doch ohne seine zwölf regionalen Notenbank-Präsidenten könnte er keine Entscheidungen treffen. Und die Meinungen im wichtigen Offenmarktausschuss sind keineswegs einheitlich. Wer sind die Männer und Frauen des Geldes? (c) EPA (Michael Reynolds) Thomas M. Hoenig, der Notenbankchef der Filiale in Kansas City, ist das "schwarze Schaf" unter den US-Notenbankern. Er kritisiert die lockere Geldpolitik der Fed und warnt vor einem "Handel mit dem Teufel".Spöttisch wird der dienstälteste Notenbanker bereits als der Ron Paul der Fed bezeichnet. Der republikanische Kongressabgeordnete Paul fordert unumwunden die Abschaffung der US-Notenbank.Hoenig stimmte als Einziger gegen die weitere Lockerung der Geldpolitik. (c) Reuters (Tami Chappell) Der Notenbankchef von New York ist traditionell der mächtigste Notenbanker neben dem Fed-Chef. Die New Yorker Filiale hat als einzige regionale Notenbank ein ständiges Stimmrecht im wichtigen Offenmarktausschuss.William C. Dudley (im Bild rechts) folgte Timothy Geithner (links) nach, als dieser US-Finanzminister wurde. Bevor er 2007 zur New York Fed kam, war er Partner und Managing Director bei Goldman Sachs sowie für ein Jahrzehnt deren Chef-US-Volkswirt. AP (Pablo Martinez Monsivais) Auch dem texanischen Notenbank-Gouverneur Richard Fisher, bislang ein loyaler Notenbanker, platzte dem "Handelsblatt" zufolge kürzlich der Kragen: "Es ist nicht klar, dass ein ausgedehnter Einsatz der unkonventionellen Geldpolitik effektiv ist".Sein Pech: Er ist heuer nicht stimmberechtigt - ebenso wie die beiden folgenden Notenbank-Kollegen. (c) Reuters (Mike Stone) Charles I. Plosser, Fed-Präsident von Philadelphia, meint, dass auf kurze Sicht der Kauf der Anleihen wohl kaum für Besserung auf dem trüben amerikanischen Arbeitsmarkt sorgen.Die Fed habe den Leitzins in kürzester Zeit von fünf Prozent auf null gesenkt. Trotzdem sei die Arbeitslosenquote von fünf auf zehn Prozent gestiegen, so Plosser laut "NZZ". Er hält die Geldpolitik deshalb für wenig geeignet, um den Arbeitsmarkt zu steuern. (c) Reuters (David W. Cerny) Sein Fed-Kollege aus Minneapolis, Narajana Kocherlakota, macht laut "Welt" ebenfalls keinen Hehl daraus, dass er "einen gedämpfterer Effekt" erwarte, als bei vorangegangenen Käufen von Schuldtiteln der Zentralbank im Kampf gegen die Krise. Eric Rosengren, Präsident der Bostoner Fed-Filiale, sieht die jüngste Rezession laut "NZZ" dadurch gekennzeichnet, dass es auf breiter Front zu starken Stellenverlusten gekommen sei.Dies ist für ihn ein Hinweis darauf, dass hinter der Arbeitslosigkeit nicht primär strukturelle Ursachen steckten. (c) Reuters (Brian Snyder / Reuters) Charles L. Evans, Fed-Präsident von Chicago, meint der "NZZ" zufolge, dass die Arbeitslosenquote bei sieben Prozen liegen würde, wenn man strukturellen Faktoren einbezieht.Bei einer Arbeitslosenquote von 9,6 Prozent bleibt für ihn damit ein Teil (2,6 Prozentpunkte) übrig, den man mit einer lockereren Geldpolitik senken könnte. (c) Reuters (Nir Elias) Die Notenbankenchefs haben es aber auch nicht einfach. Als der Notenbankchef von St. Louis, James Bullards, vor den Risiken einer neuerlichen Lockerung der Geldpolitik warnte, konterte bei einer Diskussion der ehemalige Fed-Volkswirt Lawrence Meyer laut "Handelsblatt": "Ihr müsst es versuchen und einfach auf das Beste hoffen". (c) Reuters (Ho New) Der Fed-Chef von Atlanta, Dennis Lockhart, steht hingegen eindeutig hinter dem Kurs von Fed-Chef Bernanke."Ich neige trotz der langfristigen Risiken zu zusätzlichen Stimulierungsmaßnahmen", sagte er vor kurzem. Die Erholung der Konjunktur komme nur schleppend voran, weshalb weitere Ankäufe von Anleihen notwendig werden könnten. (c) Reuters (Tami Chappell / Reuters) Sandra Pianalto ist seit mehr als 25 Jahren bei der Fed in Cleveland. Sie stimmte - neben Fed-Chef Bernanke und den "Federal Reserve Board Governors" Janet Yellen, Elizabeth Duke, Sarah Bloom Raskin, Daniel Tarullo und Kevin Warsh - im Offenmarktausschuss als eine der momentan vier nach dem Rotationsprinzip stimmberechtigten Notenbank-Präsidenten (wie auch die Kollegen Bullard, Rosengren und Dudley) für die weitere Lockerung der Geldpolitik. (c) Reuters (Ho New) Der 54-jährige Jeffrey Lacker, Chef der Fed-Filiale in Richmond gilt laut "Financial Times Deutschland" als Falke. Er macht sich regelmäßig für eine baldige Straffung der Geldpolitik stark. 2010 ist er bei den Zinsentscheidungen allerdings nicht stimmberechtigt. (c) Reuters (Baz Ratner) Janet L. Yellen war bis 4. Oktober 2010 Präsidentin der Federal Reserve of San Francisco, ehe sie zur Stellvertreterin Bernankes ernannt wurde.Yellens Vize-Direktor John Moore hat die Führung der Notenbank von San Francisco interimistisch übernommen.Die Ökonomin wurde 1997 in den Rat der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten Bill Clinton berufen und blieb dort bis 1999. (c) Reuters (Ho New) Die Herren und Frauen des Geldes "Die Ergebnisse sind trostlos" "Ich glaube, dass sie der Welt zusätzliche Probleme schaffen". Und er kündigte weiter an: "Wir werden das auch in bilateralen Gesprächen, aber natürlich auch beim G-20-Gipfel in der kommenden Woche in Südkorea mit unseren amerikanischen Freunden kritisch ansprechen".
Im ZDF-Interview sagte Schäuble, die US-Notenbank habe bereits in der Vergangenheit "unendlich viel Geld in die Wirtschaft" gepumpt. "Die Ergebnisse sind trostlos", bilanzierte der Minister. Der Arbeitsmarkt sei im Land weiter schwierig und die Lage der Wirtschaft schlecht. Deshalb wäre es nach den Worten Schäubles im Interesse der USA besser, erst diese Probleme zu lösen, anstatt Mittel anzuwenden, die heute nicht mehr taugten.
Der Leitzinssatz ist das mächtigste Instrument der Zentralbanken. Aber sie haben auch noch andere Möglichkeiten, die Geldmenge - und damit die Wirtschaft - zu beeinflussen. Hier eine Übersicht. (c) AP (Daniel Roland) Die Fed setzt da an, wo alles begonnen hat: Bei den Hypotheken. Hypothekenbesicherte Anleihen der drei wichtigsten Hypothekenfinanzierer, Fannie Mae, Freddie Mac und Federal Home Loan Bank will die Fed kaufen. Und zwar in einem Gesamtwert von 1,25 Billionen Dollar. Erster Erfolg: Zinsen für Hypothekarkredite fallen . (c) REUTERS (RICK WILKING) Bei der Maßnahme geht es um eine Auseitung der Geldmenge. "Commercial Papers" sind kurzfristige Schuldverschreibungen, die als Inhaberpapiere von Kreditinstituten und Industrieunternehmen handelbar sind. Das Ankaufprogramm in den USA läuft bis Ende Oktober. (c) Michaela Bruckberger Es gilt als das letzte und drastischste Mittel, das die Fed in der Hand hat: Sie wirft die Notenpresse an und kauft langlaufende Staatsanleihen. Und zwar im Wert von bis zu 300 Mrd. Dollar. Das soll die Zinsen drücken, birgt aber die Gefahr, dass die Inflation massiv steigt. (c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE) Hinter der Abkürzung verbirgt sich das Worte-Ungetüm "Term Asset-Backed Securities Loan Facility". Das Programm soll Autokredite, Studentenkredite, kleinere und mittlere Unternehmen und Haushalte stützen. In diesen Bereichen ist die Kreditgabe zum Stillstand gekommen. Bisher wurden 200 Mio. Dollar vergeben, es könnten Kredite bis zu einer Billion Dollar insgesamt werden. (c) AP (Gurinder Osan) Beim Haupttender leihen sich die Geschäftsbanken für eine Woche Geld von der Zentralbank. Es ist ein Zinstender nach amerikanischem Verfahren: (c) REUTERS (© Gleb Garanich / Reuters) Die Zentralbank gibt einen Mindestzinssatz und die gesamte Kreditmenge vor. Banken geben ihre Gebote ab, wie viel Geld sie brauchen und nennen auch einen Zinssatz, den sie bereit sind zu zahlen. Die Zuteilung der Kredite: Gebote mit dem höchsten Zinssatz werden voll bedient. Dann die zweithöchsten usw. Gebote nahe dem Mindestzinssatz werden nur noch anteilig berücksichtigt: Auf sie wird nur mehr das Volumen verteilt, das nach den höchsten Geboten übrig ist. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Die Basistender funktionieren wie der Haupttender, allerdings haben sie eine Laufzeit von drei Monaten. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Bei Bedarf kann die Zentralbank auch einen Schnelltender ansetzen. Er hat meist eine Laufzeit von einem Tag und wird daher auch "Übernacht-Tender" genannt. (c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - BilderBox.com) Die Zentralbank kann auch eigene Schuldverschreibungen auflegen oder Wertpapiere kaufen bzw. verkaufen. Damit kann sie die Geldmenge langfristig beeinflussen. All diese Instrumente sind vom Leitzinssatz bestimmt. Die Zentralbanken haben aber noch drei weitere Instrumente: (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Bei der "Kreditfazilität" stellt die Zentralbank über Nacht Kredite zur Verfügung. Allerdings setzt sie den Zinssatz definitv fest. Dieser Zinssatz ist meist auch die Obergrenze der Sparzinsen der Geschäftsbanken. Denn wenn sie z.B. um drei Prozent Geld von der Zentralbank bekommen, werden sie dem Sparer nicht vier zahlen. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Das Gegenteil zur Kreditfazilität: Die Geschäftsbanken können Geld über Nacht bei der Zentralbank zu einem festgelegten Zinssatz einlegen. Dieser ist auch die Untergrenze der Kreditzinsen: Wenn die Banken z.B. vier Prozent von der Zentralbank bekommen, werden sie keine Kredite um drei Prozent an Privatpersonen vergeben. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Die Geschäftsbanken müssen einen gewissen Prozentanteil ihrer Verbindlichkeiten bei der Zentralbank hinterlegen. Dieser wird zum jeweils aktuellen Haupttender-Zinssatz verzinst. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Die Waffen der Zentralbanken Bernanke verteidigt US-Vorgehen US-Notenbankchef Ben Bernanke hat indes den umstrittenen geldpolitischen Kurs der Federal Reserve gegen scharfe Kritik verteidigt. Der Kauf von Staatsanleihen könne durchaus die lahmende Konjunktur ankurbeln, schrieb Bernanke in einem Beitrag für die "Washington Post". "Dieser Ansatz hat die finanziellen Rahmenbedingungen in der Vergangenheit entspannt und bisher sieht es so aus, als wäre er abermals wirkungsvoll."
Die Federal Reserve hatte am Mittwochabend eine neuerliche Runde der sogenannten "Quantitativen Lockerung" bekanntgegeben. Ziel des Manövers ist es, Kreditzinsen zu senken, um auf diese Weise die schleppende Nachfrage anzukurbeln. Die größte Volkswirtschaft der Welt ist im dritten Quartal aufs Jahr gerechnet nur um zwei Prozent gewachsen, in den drei Monaten zuvor lediglich um 1,7 Prozent. Im September lag die Arbeitslosenquote bei 9,6 Prozent.
Michael Snyder von der unabhängigen Medien-Plattform "Blacklisted News" hat 50 Statistiken über die US-Wirtschaft gefunden, die zu unglaublich sind, um sie zu glauben.Im folgenden besonders 15 hässliche Fakten: So hat die US-Regierung 2010 fast genau so viel Schulden angehäuft wie alle anderen Regierungen weltweit zusammen.Im Bild: Stand der US-Schuldenuhr am 1. Februar 2010. (c) AP (Mark Lennihan) Hätte man seit Christi Geburt jeden Tag eine Million Dollar ausgegeben, hätte man noch immer keine Billion Dollar ausgegeben.Zur besseren Einordnung: Allein 2010 hat das Haushaltsloch der USA rund 1,6 Billionen Dollar betragen. (c) APA (Herbert Pfarrhofer) Arbeitsalltag McJob: Mehr als 40 Prozent der Amerikaner arbeiten laut dem Business-Magazin "Fortune" im Jahr 2010 in Niedriglohn-Jobs. (c) AP (Matt Rourke) Erstmals in der US-Geschichte besitzen Banken mehr Wohn-Immobilien als alle US-Bürger zusammen (gemessen am Nettowert). (c) Bilderbox Im US-Bundesstaat Kalifornien gibt es laut "L.A. Times" bereits acht Bezirke, die eine Arbeitslosenrate von über 20 Prozent aufweisen. (c) AP (Gregory Bull) Die "Mortgage Bankers Association" hat im Mai 2010 bekannt gegeben, dass mehr als 10 Prozent aller US-Hausbesitzer zwischen Jänner und März zumindest eine Rate ihres Hauskredits nicht zahlen konnten.Das ist ein Rekordhoch. 2009 lag der Wert noch bei 9,1 Prozent. (c) AP (David Zalubowski) 32 US-Staaten sind laut "EconomicPolicyJournal.com" nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen nachzukommen, Arbeitslosengelder auszuzahlen.Die US-Regierung muss für die Staaten einspringen. Allein Kalifornien musste sich sieben Milliarden Dollar ausborgen. (c) AP (Matt Rourke) Mehr als 40 Millionen Amerikaner beziehen Essensmarken. Das ist ein trauriger Allzeit-Rekord.Aber der Höhepunkt dürfte noch nicht erreicht sein. Das US-Landwirtschaftsministerium geht laut Nachrichtenagentur "Reuters" für 2011 von einer Zahl von 43 Millionen Amerikanern aus, die Essensmarken in Anspruch nehmen. (c) Reuters (Shannon Stapleton) 1950 lag das Verhältnis der Gehälter von Managern im Vergleich zum durchschnittlichen Arbeiter bei 30:1.Seit dem Jahr 2000 ist dieses Verhältnis auf 300-500:1 explodiert. (c) EPA (Astrid Riecken) Jener Teil der Amerikaner, die zu den unteren 40 Prozent der US-Einkommensbezieher zählen, besitzen zusammen weniger als ein Prozent des nationalen Reichtums. (c) Reuters (Jessica Rinaldi) In der US-Stadt Phoenix, Arizona, werden pro Jahr 57.000 Autos gestohlen. Das macht die Stadt zur "Welt-Hauptstadt der Autodiebe". (c) Reuters (Joshua Lott) Nur 26 Prozent der US-Teenager im Alter zwischen 16 und 19 Jahren hatten Ende 2009 laut Nachrichtenagentur "Reuters" einen Job.Das ist ebenfalls ein trauriger Rekord. Niemals seit Einführung der Statistik im Jahr 1948 war der Wert so hoch. (c) Reuters (Lucas Jackson) Die Lage der US-Hausbesitzer war auch im Jahr 2010 trist.Im ersten Quartal war die Zahl jener Kredite, die seit über drei Monaten überfällig sind, zum 16. Mal in Folge gestiegen. Das berichtet das "Wall Street Journal". (c) Reuters (Jim Bourg) Laut den US-Strafverfolgungsbehörden gibt es in den USA mehr als eine Million Mitglieder krimineller Banden. Diese sind für rund 80 Prozent aller Verbrechen verantwortlich, die pro Jahr in den USA verübt werden.Im Bild: Mitglieder der US-Gang "Crips". (c) Reuters (Lucas Jackson) Um den Schuldenberg, den die USA im Jahr 2010 agehäuft haben, mit einem Schlag zu löschen, müsste der US-Kongress die bestehenden Steuersätze mal 2,4 multiplizieren, rechnet die "Tax Foundation" vor.Der 10-Prozent-Satz müsste als auf 24 Prozent gesteigert werden, der 15-Prozent-Satz auf 36 Prozent und der 35-Prozent-Satz auf 85 Prozent... (c) Reuters (Mike Segar) 15 hässliche Fakten über die US-Wirtschaft "Einige Befürchtungen sind übertrieben" Die Aktienmärkte bewegten sich nach der seit längerem erwarteten Ankündigung kaum. Es gibt starke Zweifel an der Wirksamkeit des Manövers. Nach Expertenmeinung hält der gigantische private Schuldenberg die Amerikaner von Käufen ab. Niedrigere Zinsen seien deshalb wirkungslos. Andere sorgen sich auf lange Sicht wegen ausufernder Inflation. Zudem wird eine Verschärfung der weltweiten Währungsungleichgewichte befürchtet. So hat der Dollar in Erwartung der Fed-Intervention seit Ende August gegenüber dem Euro etwa zehn Prozent an Wert verloren. Bernanke sagte dazu: "Obwohl der Kauf von Vermögenswerten ein relativ unbekanntes geldpolitisches Werkzeug ist, sind einige Befürchtungen übertrieben." Allerdings könne die Fed die Probleme des Landes nicht allein lösen. "Das wird gemeinsame Anstrengungen vieler Seiten benötigen, darunter der Zentralbank, des Kongresses, der Regierung, Aufsichtsbehörden und der Privatwirtschaft."
(Ag.)
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