Deripaska kauft vorerst nur 17 Prozent von Strabag

Deripaska, Haselsteiner, Konrad, Strabag Foto: Clemens Fabry
Deripaska, Haselsteiner, Konrad, Strabag Foto: Clemens Fabry(c) (Fabry Clemens)
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Mit einer Kreuzbeteiligung kauft der russische Milliardär Deripaska 17 Prozent der Strabag, für weitere acht Prozent hat er eine Option bis 2014. Im Gegenzug erhält die Strabag eine Beteiligung an einem russischen Baukonzern.

Die Strabag-Rückkehr des russischen Milliardärs Oleg Deripaska erfolgt in zwei Schritten: Zunächst kauft die zum Deripaska-Imperium gehörende Rasperia Trading Ltd. laut Unternehmensmitteilung nur 17 Prozent der Anteile an dem österreichischen Baukonzern um rund 373 Millionen Euro zurück. 25 Prozent hatte der Investor an die Haselsteiner Gruppe und Raiffeisen/Uniqa Gruppe übertragen. Für die restlichen 8 Prozent aus seinem früheren Paket hat Deripaska eine Optionsverlängerung bis 15. Juli 2014 erhalten.

Im Gegenzug erhält die Strabag eine 26-prozentige Beteiligung am führenden russischen Straßenbaukonzern Transstroy mit einem Umsatz im Jahr 2009 von 39 Milliarden Rubel (899 Millionen Euro), der zum Deripaska-Imperium Basic Element gehört. Dafür leistet die Strabag eine Anzahlung von 70 Millionen Euro. Der endgültige Kaufpreis soll nach einer Due-Diligence des Bauunternehmens festgelegt werden.

Deripaska zahlt 19,25 Euro pro Aktie

Deripaska bezahlt für die 19,38 Millionen Strabag-Aktien einen Stückpreis von 19,25 Euro. Das Closing ist für den 30. November 2010 anvisiert.

Mit dieser 17-prozentigen Beteiligung ist Rasperia auf Basis des bestehenden Syndikatsvertrages zwischen der Haselsteiner Gruppe, der Raiffeisen/UNIQA Gruppe und Rasperia Trading Vollmitglied im Aktionärssyndikat, teilte die Strabag in einer Aussendung am Montag mit.

"Enormes Potenzial am russischen Markt"

"Ich bin überzeugt vom enormen Potenzial am russischen Markt. Bis 2020 könnte Russland einer der drei größten Märkte für die Strabag-Gruppe werden. Die Minderheitsbeteiligung an Transstroy - und der damit verbundene Einstieg in das Segment Verkehrswegebau in Russland - ist der nächste Schritt auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen", erklärte Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner.

"Wir sehen unsere Beteiligung an Strabag SE als langfristige strategische Investition - eine echte Partnerschaft, die dazu beiträgt, die Position des Unternehmens zugunsten all seiner Aktionäre zu verbessern", kommentiert dazu Andrei Elinson, Vize-Vorstandsvorsitzender von Basic Element und Mitglied des Aufsichtsrats von Strabag SE.

Haselsteiner sieht Deripaska als verlässlichen Partner

Haselsteiner sieht in Oleg Deripaska einen verlässlichen Partner für sein Unternehmen. "Das, was er zugesagt hat, hat er bisher gehalten. Sein finanzieller Spielraum wird nach meiner Einschätzung größer", sagte er im "Ö1-Mittagsjournal". Dies hänge auch mit der Erholung der internationalen Wirtschaft zusammen. "Wir gehen davon aus, dass Deripaska wieder in alter Kraft, wirtschaftlicher Kraft, unser Mitgesellschafter sein wird und das ist gut für Russland", so Haselsteiner weiter.

Bis 2020 könnte Russland einer der drei wichtigsten Märkte für den österreichischen Baukonzern werden. Die vereinbarte 26-prozentige Beteiligung der Strabag am russischen Straßenbauunternehmen Transstroj, die zur Deripaska-Holding Basic Element gehört, sei ein "erster Schritt" für die Bildung einer gemeinsamen Bauholding, so der Strabag-Boss.

(APA)

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