Die Einreise nach Europa soll einfacher werden

APA
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Tourismus-Kommissar Antonio Tajani kündigt neue Visabestimmungen für Gäste an. Vertreter der Tourismusbranche, etwa die Österreichische Hoteliervereinigung fordern dies seit Langem.

Es ist nicht immer leicht, Urlaub in Europa zu machen. Menschen aus zahlreichen Ländern brauchen zunächst ein Visum. Weil Tourismus aber entscheidend sei, um wieder aus der Krise zu finden, will Brüssel diese Visabestimmungen auflockern, kündigt Antonio Tajani, der EU-Kommissar für Industrie und Tourismus, an.

Besonders die Einreise ganzer Gruppen soll erleichtert werden. Er könne sich vorstellen, dass zum Beispiel ein Einzelvisum für einen Reiseleiter ausgestellt wird, der die Verantwortung für alle angemeldeten Mitglieder der Reisegruppe übernehmen würde. Die übrigen Reisenden der Gruppe dürften dann ohne Visum einreisen, das kündigt Tajani im Vorfeld des Europäischen Tourismusforums, das Ende der Woche in Malta stattfinden wird, an.

Vertreter der Tourismusbranche, etwa die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) fordern seit Langem einfachere Visabestimmungen, etwa ein gemeinsames EU-Visabüro.

Die Asiaten holen auf

Tajani weist darauf hin, dass auf Menschen aus BRIC-Staaten die größten Hoffnungen ruhen. Der Anteil an den Gästen in Europa ist zwar relativ gering, die Wachstumsraten sind aber enorm: Im ersten Halbjahr 2010 ist die Zahl der Fluggäste aus Brasilien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46 Prozent, aus China um 19 Prozent und aus Russland um 18 Prozent gewachsen. Die Zahl der Gäste aus dem Nahen Osten und aus Asien steigt sprunghaft an, diese Chancen dürfe man nicht ungenutzt vorbeiziehen lassen, mahnt der Kommissar in dem Statement.

Nach einer aktuellen Studie des Europäischen Reiseverbandes ETC stellen asiatische Länder schon heute 38 Prozent der Besucher aus Nicht-EU-Ländern in Europa, 57 Prozent dieser Gäste kommen aus Nord- oder Südamerika. Bis zum Jahr 2020 werde sich dieses Verhältnis praktisch angleichen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2010)

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