"Überlebenskrise": EU-Ratspräsident rudert zurück

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BELGIUM KINGS DAY TE DEUM(c) EPA (Dirk Waem)
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"Wir sind in einer Überlebenskrise": Mit diesen Worten verunsicherte Van Rompuy am Dienstag die Euro-Zone. Zwei Tage später beteuert der EU-Ratspräsident, dass er falsch verstanden wurde.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy fühlt sich in der Debatte um die Folgen der Euro-Schuldenkrise missverstanden. Auf einer Konferenz der Europäischen Volkspartei (EVP) sagte Van Rompuy am Donnerstagabend, seine Äußerung sei falsch interpretiert worden. Er habe nicht gesagt, dass die Euro-Krise und die Finanzturbulenzen in Irland die gesamte EU in Gefahr bringen würden, sondern von der Krise im Frühjahr gesprochen.

Van Rompuy - "ein vorsichtiger Mann"

"Mein Bezug auf eine Überlebenskrise im Frühjahr wurde falsch interpretiert und auf die aktuelle Situation bezogen", sagte der Belgier laut Redetext. "Jeder Zuhörer, der mir genau zugehört hat, war über die Reaktionen danach überrascht. Eine so radikale Äußerung von einem vorsichtigen Mann wäre wirklich eine Überraschung gewesen." Im Frühjahr musste die EU Schuldensünder Griechenland mit einem milliardenschweren Hilfspaket vor der Pleite retten und hatte danach gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds IWF für andere Wackelkandidaten einen Rettungsschirm mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro aufgespannt.

Die Äußerung von EU-Ratspräsident Van Rompuy auf einer Veranstaltung in Brüssel hatte am Dienstag im Vorfeld des Euro-Finanzminister-Treffens für Aufregung gesorgt. Dort hatte der Ratspräsident gesagt: "Das vergangene Jahr war ganz klar von der Krise der Euro-Zone geprägt. Es war keine Periode der Visionen, es war eine Periode des Überlebens. Das ist noch nicht vorbei." An anderer Stelle hatte dort gesagt: "Wir sind in einer Überlebenskrise. Wenn die Euro-Zone nicht überlebt, wird auch die Europäische Union nicht überleben."

(Ag.)

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