Tschechien: "Nicht in Eile, Euro-Mitglied zu werden"

Tschechien: Keine Eile mit Euro-Mitgliedschaft
Tschechien: Keine Eile mit Euro-Mitgliedschaft (c) EPA (Filip Singer)
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Vor allem angesichts der Krise des Euro gebe es "keine faktisch existierende Gruppe" in Tschechien, die dafür sei, sagt der tschechische Präsident.

Nach der Irland-Krise scheint eine Mitgliedschaft Tschechiens im Euro-Raum in weite Ferne gerückt. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus sagte am Montag in Prag: "Wir sind nicht in Eile, Mitglied zu werden." Dies sei die vorherrschende Meinung in seinem Land. Vor allem angesichts der Krise des Euro gebe es "keine faktisch existierende Gruppe" in Tschechien, die dafür sei, sagte Klaus am Montag nach einem Gespräch mit dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff in der tschechischen Hauptstadt Prag.

Zugleich betonte der tschechische Präsident, er empfinde "keine Freude" angesichts der aktuellen Vorgänge in Irland. "Wir haben eine sehr enge Anbindung an Deutschland und die Euro-Zone, jedes Problem dort wird auch zu unserem", so Klaus, der als vehementer Euroskeptiker gilt.

Wulff: "Erfolgsgeschichte"

Irland hatte sich am Sonntag entschlossen, angesichts der Bankenkrise Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds (IWF) anzunehmen. Wulff nannte den Euro ungeachtet dessen eine "Erfolgsgeschichte". Er wünsche sich, dass Tschechien den Weg in Richtung Euro einschlage. Ein einheitlicher Währungsraum biete der Wirtschaft immer Vorteile, sagte Wulff. Zugleich forderte der deutsche Präsident einen dauerhaften Krisenmechanismus für den Euro.

Wulff verwies auf das Engagement des deutschen Autobauers VW beim tschechischen Unternehmen Skoda. Im Euro-Raum seien jetzt einige Entscheidungen wie ein Notfallplan für Krisen geschüttelte Mitgliedsländer und eine Neuordnung für eine dauerhafte Währungsstabilität notwendig. Hierbei könne Tschechien ein wichtige Rolle spielen, sagte Wulff, der sich zu einem eintägigen Antrittsbesuch in Prag aufhielt.

(Ag.)

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