Rettungsmechanismus gefährdet Griechenland-Rating

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GREECE ACROPOLIS TOP MONUMENT(c) EPA (Orestis Panagiotou)
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Standard & Poor's erwägt die Einstufung von "BB+" zu senken. Zuvor wird geprüft, wie sehr in Zukunft private Gläubiger zur Kasse gebeten werden.

Der am Wochenende in Grundzügen beschlossene dauerhafte EU-Krisenmechanismus bedroht nach Angaben der Rating-Agentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Griechenlands. Der führende Bonitätswächter erklärte am Donnerstagabend, möglicherweise die Einstufung Griechenlands von derzeit "BB+" senken zu müssen und versah die Einstufung deshalb mit einem negativen Ausblick.

S&P will nun zunächst genau prüfen, in welchem Ausmaß der neue Krisenmechanismus private Gläubiger zur Kasse bittet, weil Griechenland ein möglicher Empfänger von Hilfen unter dem neuen Mechanismus (ESM) sei. Eine Entscheidung will S&P innerhalb von drei Monaten bekanntgeben.

Private sollen künftig mithaften

Zwei Szenarien sind künftig vorgesehen: Handelt es sich um eine Liquiditätskrise, sollen die Banken lediglich dazu aufgefordert werden, ihre Anleihen an dem betreffenden Staat zu halten. Sollte dagegen eine Insolvenz eines Euro-Landes drohen, müssten die privaten Gläubiger tatsächlich im Rahmen eines Umschuldungsverfahrens beteiligt werden. Diese Szenarien sollen anhand von Berichten des IWF zur Nachhaltigkeit der Verschuldung beurteilt werden.

Die Schuldenabschläge ("haircuts"), die private Gläubiger dann in Kauf nehmen müssten, wären von Fall zu Fall zu beurteilen, "weil die Länder, ihre Bedingungen und ihre Insolvenzszenarien völlig unterschiedlich gelagert" seien, sagte Finanzminister Pröll Anfang der Woche. Auf den aktuellen Fall Irland ist dies noch nicht anwendbar, der derzeitige Euro-Rettungsschirm von EU und IWF in Höhe von 750 Milliarden Euro läuft bis Juni 2013.

(Ag.)

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