Rothensteiner: "Das Euro-Gerede macht mich krank"

PK RAIFFEISEN INTERNATIONAL BANK HOLDING AG (RI)  JAHRESERGEBNIS 2009: RZB-CHEF ROTHENSTEINER
PK RAIFFEISEN INTERNATIONAL BANK HOLDING AG (RI) JAHRESERGEBNIS 2009: RZB-CHEF ROTHENSTEINER(c) APA (Hans Klaus Techt)
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RZB-Chef Walter Rothensteiner übt Kritik an der Euro-Schwarzmalerei. Dass der Euro morgen umfalle, sei irrationales Gerede, bemäkelt er.

Heftige Kritik an der Euro-Schwarzmalerei hat am Dienstag der Chef der Bankensparte, RZB-Chef Walter Rothensteiner, geübt. "Dass der Euro morgen umfällt, das Gerede ist irrational", sagte Rothensteiner vor Journalisten. Das habe alles keinen realen Hintergrund. Auch Politiker nahm er von seiner Kritik nicht aus.

"Das macht mich krank"

Was ihn besonders empört: Dass gerade wieder bei älteren Menschen Währungsängste geweckt würden. Etliche erzählten ihm, dass sie sich jetzt auf die Schnelle etwas kauften, "weil eh was mit der Währung ist", schilderte Rothensteiner. "Das macht mich krank."

In allen Weihnachtsfeiern habe er daher seinen Mitarbeitern bei Raiffeisen empfohlen: "Wenn ihr bei der Oma am Sonntag auf einen Kaffee eingeladen seid, und sie fragt euch, was mit dem Geld ist, sagts 'bitte gar nichts'.

Für Bankensteuer fallen 120 bis 140 Mio. an

Rothensteiner nannte auch die erwarteten Beträge, die seine Bank für die ab 2011 geltende Bankensteuer aufbringen muss. Für die "Raiffeisen-Geldgruppe" in Österreich werden denmach 120 bis 140 Millionen Euro anfallen. Für die RZB gab er die erwartete jährliche Steuerlast mit 90 bis 100 Millionen Euro an. Insgesamt sollen jährlich 500 Millionen Euro aus der Bankenbranche in die Staatskassen fließen.

Für seine Aussage, dass die Kunden die neue Bankenabgabe bezahlen werden müssen, hatte Rothensteiner im November heftige politische Kritik kassiert. Auch einige Bankenchefs, sogar aus der Raiffeisen-Gruppe, hatten eilig beteuert, nichts an die Kundschaft weiterzureichen.

"Klage wegen Bankensteuer ist aussichtslos"

"Ich halte das für utopisch, dass der Kunde gar nichts zahlt". Mehr wollte Rothensteiner bei seiner traditionellen Weihnachtspressekonferenz am Dienstag nicht sagen.

Änderungswünsche von Banken wurden zuletzt vom Parlament nicht mehr berücksichtigt, sagte Rothensteiner weiter. Vor Gericht gegen die Bankensteuer vorgehen zu wollen, hält er für aussichts- und deshalb sinnlos. Anders bei der Wertpapier-KESt (Kursgewinnsteuer): Da prüfen die Banken und Fonds für 2011 eine Verfassungsklage. Unter anderem wegen der hohen Kosten für die Finanzinstitute.

(APA)

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