Moody's prüft die Herabstufung von Portugal

(c) EPA (MARIO CRUZ)
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Die Ratingagentur prüft die Senkung der Bonitätsnote um ein bis zwei Stufen. Vor allem die langfristigen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten bereiten Moody's Sorgen. Zur Zeit wird Portugal mit "A1" bewertet.

Wien/Ag./Red. Nach Spanien, Ungarn und Irland droht nun auch Portugal Ungemach. Die Ratingagentur Moody's prüft die Herabstufung des Staates. Die Bonität des Eurolandes könnte um ein oder zwei Stufen gesenkt werden, teilte Moody's am gestrigen Dienstag mit. Zur Zeit wird Portugal von Moody's mit „A1“ bewertet. Schon im Sommer dieses Jahres war Portugal von Moody's zurückgestuft worden.

Die Ratingagentur zeigt sich nun angesichts der Konsolidierungsmaßnahmen des Landes über die Wirtschaftsaussichten besorgt. Zudem stellt sich die Agentur die Frage, ob sich Portugal künftig zu angemessenen Kosten auf dem Kapitalmarkt wird refinanzieren können.

Zahlungsfähigkeit wird nicht in Frage gestellt

Die Zahlungsfähigkeit des Staates wird von Moody‘s nicht in Frage gestellt. In Folge eines schlechteres Ratings erhöhen sich die Risikoaufschläge für Anleihen. Damit wird auch die Refinanzierung teurer.

Bitter wäre dies für Portugal deswegen, weil sich das Land im April neues Geld vom Kapitalmarkt holen muss, um fällige Anleihen zu bedienen. Von in Summe 9,5 Mrd. Euro, die im kommenden Jahr zurückgezahlt werden müssen, wird knapp die Hälfte im April fällig.

„So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass erneut ein Land unter den Rettungsschirm muss“, sagt Unicredit-Analyst Michael Rottmann. Erst vor wenigen Wochen war Irland unter den EU-Rettungsschirm geschlüpft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2010)

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