Kleine US-Banken schlittern erneut in Zahlungsprobleme

Kleine USBanken schlittern erneut
Kleine USBanken schlittern erneut(c) AP (Andy Wong)
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Während Großbanken Milliarden an Staatshilfen zurückzahlen, lassen die „Kleinen“ Dividenden ausfallen. Ein großes Problem für den US-Bankensektor sind die strauchelnden Kleinbanken allerdings nicht.

New york/Red. Den großen Banken in den USA geht es wieder blendend, die kleinen geraten aber zunehmend in „Stress“: Die Zahl der mit Staatshilfe geretteten Banken, die die vorgeschriebenen Dividenden für das aufgenommene Staatsgeld nicht zahlen, ist zum Jahresende scharf auf 132 angestiegen. 98 von ihnen gelten als gefährdet. In ihnen stecken 4,2 Mrd. Dollar an Steuerzahlergeld, das im Rahmen des US-Bankenrettungsprogramms „Tarp“ (Troubled Assets Relief Programme) ausbezahlt worden war. Sieben Tarp-„Kunden“ sind bereits gescheitert, womit 2,7 Mrd. Dollar an Tarp-Geld verheizt wurden.

Die meisten der kleinen Banken, die jetzt ernste Probleme bei der Bedienung ihrer Tarp-Verpflichtungen haben, sind regionale Gemeindefinanzierer. Viele von ihnen sind im Gefolge der Subprime-Krise mit Immobilienfinanzierungen in Probleme geschlittert – und kämpfen jetzt mit extrem hohen Kreditausfallsraten. Ein großes Problem für den US-Bankensektor sind die strauchelnden Kleinbanken allerdings nicht: Die Summen, mit denen sie in der Krise 2008/2009 gerettet wurden, sind im Vergleich zu den Großbanken marginal.

Die Tarp-Macher sehen den Erfolg ihres Programms durch das Kleinbankensterben demgemäß auch kaum angekratzt. Denn die großen „Kunden“ des Rettungsprogramms haben bereits Dutzende Milliarden Dollar an Staatshilfen wieder zurückgezahlt. Auch ein spezielles Tarp-Projekt, die Rettung des Automobilkonzerns General Motors (GM), kann sich sehen lassen: Der Börsengang der restrukturierten GM im vergangenen Herbst hat Milliarden in die Kassen gespült. Die Verluste und Dividendenausfälle bei kleineren Banken wurden durch die gute Entwicklung bei den großen also ziemlich dramatisch überkompensiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2010)

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