Estland führt als 17. EU-Land den Euro ein

Estland fuehrt EULand Euro
Estland fuehrt EULand Euro(c) REUTERS (HO)
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Die bisherige estnische Landeswährung Krone ist ab Samstag Geschichte. Der baltische Staat erfüllt die Euro-Kriterien mit einem annähernd ausgeglichenen Haushalt und geringen Schulden.

Estland führt zum Jahreswechsel als 17. EU-Land den Euro ein. Der Staat im Baltikum hat 1,3 Millionen Einwohner und gehört der Europäischen Union seit 2004 an. Insgesamt leben in der Eurozone 330 Millionen Menschen. Endgültig grünes Licht für die Einführung der EU-Währung in Estland gaben die Staats- und Regierungschefs bei einem Gipfeltreffen im Juni in Brüssel.

Estland erfüllt im Gegensatz zu seinen baltischen Nachbarn Lettland und Litauen die Beitrittsbedingungen mit einem annähernd ausgeglichenen Staatshaushalt und geringen öffentlichen Schulden. Von den neuen ost- und zentraleuropäischen Mitgliedsländern der Union haben bisher nur Slowenien (Beitritt 2007) und die Slowakei (Beitritt 2009) ebenfalls dieses Ziel erreicht.

Lettland, Litauen als nächste

Wann die nächsten jungen EU-Länder ihre heimische Währung gegen den Euro tauschen werden, ist ungewiss. Im sogenannten "Wartezimmer" des Euro, dem Europäische Wechselkursmechanismus, haben bisher nur Lettland und Litauen Platz genommen, neben Dänemark, das aber derzeit nicht als Euro-Kandidat gilt.

Das Land im Norden hat nämlich eine Ausnahmeregelung und kann nicht zur Übernahme des Euro gezwungen werden - wie Großbritannien. Alle anderen Länder hatten sich mit dem EU-Beitritt verpflichtet, den Euro einzuführen, sobald sie die Bedingungen erfüllen.

Vertrauensbeweis für Euro

Estland, das seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist, wird das dritte osteuropäische Land nach Slowenien und der Slowakei, das den Euro annimmt. Dieser Beitritt gilt angesichts der anhaltenden Krisen in Griechenland und Irland als Vertrauensbeweis für die Gemeinschaftswährung. Mit den Silvesterfeierlichkeiten verabschiedet sich die Bevölkerung damit auch von der bisherigen Landeswährung Krone.

(APA/dpa/dapd)

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