Faymann hat "volles Vertrauen" in Portugal

Faymann
Faymann(c) AP (Armando Franca)
  • Drucken

Bei seinem Besuch beim portugiesischen Premier Sócrates signalisiert Bundeskanzler Faymann Loyalität. Sócrates selbst bekräftigte nach einem Gespräch mit Faymann: Portugal will keine Hilfe aus dem EU-Rettungsfonds.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) signalisierte beim Besuch des portugiesischen Ministerpräsidenten Jóse Sócrates Loyalität gegenüber Portugal. Er bringe der Entschlossenheit des sozialistischen Premiers, die Wirtschaft und die Finanzen des Landes in Ordnung zu bringen, "volles Vertrauen" entgegen. Sócrates habe gezeigt, "dass er hält, was er verspricht". Vor einem gemeinsamen Pressegespräch mit Sócrates unterstrich Faymann jedoch auch die Bedeutung des Euro-Rettungsschirms für die Stabilität des Euro.

Portugal gilt als Fall für den Schirm

Portugal steht im Mittelpunkt des europäischen Interesses. Viele Experten bezweifeln, dass das Land es aus eigener Kraft aus der Schuldenkrise schafft. Sie rechnen damit, dass Portugal nach Irland der nächste Staat ist, der den mit 750 Milliarden Euro dotierten Euro-Rettungsfonds von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) anzapft. 

Sócrates will Probleme alleine regeln

Portugal selbst wehrt sich heftig gegen die Spekulationen und hält Kritikern entgegen, dass es bei seinem Vorhaben, die Staatsschulden zu drücken, auf einem guten Weg sei. Und so bekräftigte Sócrates auch nach seinem Vieraugengespräch mit Faymann, dass Portugal nicht beabsichtige, unter den angebotenen Schirm zu schlüpfen. Portugal bekenne sich zur europäischen Zusammenarbeit, sagte der portugiesische Premier. Es habe durch die Senkung des Defizits um mehr als zwei Prozentpunkte seit Mai 2010 aber auch bewiesen, dass es mit seinen Problemen fertig werde, findet Sócrates.

Sócrates: "Das werde ich nicht vergessen"

"Wir werden beim nächsten EU-Gipfel gemeinsam eine Lösung finden", ist er sicher. Er dankte Faymann im Zusammenhang mit der Finanzkrise für den Zeitpunkt des Besuches: "Das werde ich nicht vergessen".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.