Fitch verortet weitere Kandidaten für EU-Rettungsschirm

Fitch verortet weitere Kandidaten
Fitch verortet weitere Kandidaten(c) AP (Armando Franca)
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Der Euro-Zone droht neues Ungemach: Nach Angaben der Ratingagentur besteht das Risiko, dass weitere Mitglidesländer Hilfe beantragen müssen.

Der Eurozone droht wegen der Schuldenkrise nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch neues Ungemach. Es bestehe das Risiko, dass weitere Euro-Länder Hilfe vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischer Union (EU) beantragen müssten, teilte Fitch am Donnerstag in einem Sonderbericht mit. Das Vertrauen in die Qualität der Banken-Vermögenswerte in den Peripherie-Ländern der Eurozone dürfte weiter zurückgehen.

Dies könnte eine weitere Abwertung der Bonitätsbewertung nach sich ziehen. Die Schuldenkrise in der Eurozone betreffe das Gesamtsystem und spiegele auch Sorgen über die Existenzfähigkeit des Euro wider. Auch trügen unterschiedliche Aussagen von hochrangigen europäischen Politikern zur Unsicherheit der Investoren bei.

In Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland wurde im Mai ein milliardenschwerer Euro-Rettungsfonds geschaffen. Irland nimmt als erstes Land Kredite über insgesamt 22,5 Mrd. Euro in Anspruch. Trotz offizieller Dementis wird in den Euro-Ländern damit gerechnet, dass Portugal als nächstes versorgt werden muss.

Portugal: Defizit wohl geringer als erwartet

Wie die Regierung in Lissabon am Donnerstag mitteilte, dürfte Portugal auf seinem Sparkurs aber schneller als erwartet vorangekommen. Das Haushaltsdefizit sei im vergangenen Jahr wahrscheinlich unter die Zielmarkte von 7,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gedrückt worden, sagte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos am Donnerstag.

Darauf deuten nach seinen Worten auch die jüngsten Haushaltsdaten. Demnach sind die Staatseinnahmen 2010 mit 4,6 Prozent stärker gestiegen als erwartet, während die Ausgaben mit 3,7 Prozent weniger als vorhergesagt zulegten.

2009 belief sich das Defizit noch auf 9,3 Prozent. In diesem Jahr peilt die Regierung einen Fehlbetrag von 4,6 Prozent an. Dabei setzt sie auf eine Kürzung der Löhne und Gehälter im Öffentlichen Dienst und auf Steuererhöhungen.

(Ag.)

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